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Die Entwicklung der Mode in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern spiegeln Trachten und Alltagsmode seit Jahrhunderten das enge Zusammenspiel aus ländlicher Tradition, ökonomischer Entwicklung und norddeutscher Pragmatik wider. Dabei bleibt Mode allerdings modern und erzählt Geschichten von Identität, Verfügbarkeit und Wandel. Ein Blick in die Modewelt des nördlichen Bundeslandes gewährt somit einen Eindruck von der langen und bewegten Geschichte der Region und zeigt gleichzeitig das aktuelle Lebensgefühl und die Zukunftsvisionen der Region.

Im 18. und 19. Jahrhundert waren Trachten zwar höchst funktional, gaben aber gleichzeitig Auskunft über Stand, Beruf oder Herkunft, ähnlich wie in anderen Regionen Mitteleuropas. In Mecklenburg und Vorpommern war das Kleidungsspektrum eher schlicht, doch durch regionale Unterschiede sichtbar. Die Festtagskleidung wies Stilmerkmale auf, die sich von Alltagstracht klar unterschieden. Im Museum Stralsund zeigen die Sammlungen noch heute Stoffreste und Stickereien, die auf die handwerkliche Kompetenz des ländlichen Handwerks hinweisen. Auch Gürtel mit außergewöhnlichen Mustern und Verzierungen sind immer wieder Teil historischer Outfits.

Handwerk & frühe Industrie arbeiten mit Stoffen aus der Heimat

Textilhersteller haben in Mecklenburg-Vorpommern nie die Dimension anderer Bundesländer erreicht, dennoch existieren mehrere Unternehmen im Bereich Textilproduktion. Insgesamt gibt es rund 72 Betriebe in der Region, darunter Antex GmbH in Anklam und Lewens Sonnenschutz in Ludwigslust. Diese Namen illustrieren, dass die Region zwar einen kleineren Teil zur Textilwirtschaft beiträgt, aber dennoch insbesondere durch ihre Mode eine spürbare Rolle in spezialisierten Nischen spielt.

Wirtschaftskraft und Konsumverhalten

Die Menschen im Norden geben teils beachtliche Summen für ihre Kleidung aus. 2022 lag der Pro-Kopf-Konsum für Bekleidung und Schuhe in Mecklenburg-Vorpommern in einem hohen dreistelligen Bereich, was einen enormen Teil des gesamten Konsums ausmacht. Die Modeindustrie ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor vor Ort. Damit zeigt sich, dass auch in einer strukturschwachen Region – das Land rangiert unter den letzten Plätzen im bundesweiten Konsumindex – Mode einen festen Platz im Haushaltsbudget hat.

Moderne Trends und bewusste Akzente

Heute lässt sich Mode bewusst regional einsetzen. Das gelingt zum Beispiel durch Accessoires mit besonderer Herkunft oder Haptik. Ein Krokodilleder Gürtel von Reptile’s House taucht auf Webseiten zwar selten in Verbindung mit regionaler Tracht auf, doch sie illustrieren die Vielfalt und Individualität, die moderne Konsumenten an ihrer Garderobe schätzen. Ein solches Detail zeigt, wie weit die Mode inzwischen reicht, und dass sie Museumsstücke ebenso umfasst wie außergewöhnliche Luxusvarianten.

Museen, Digitalisierungen und Zukunft

Digitale Angebote wie das Virtuelle Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern machen Modegeschichte für Besucher zugänglich. Seit 2014 beteiligt sich ein Netzwerk von heute rund 50 Museen, die Exponate aus den Bereichen Handwerk, Lebensweise, Kleidung und Alltagskultur virtuell präsentieren. So wird greifbar, wie sich die Mode im Land vom bäuerlichen Arbeitsanzug bis hin zu regional geprägter Festtagskleidung entwickelt hat und welche modischen Trends und Entwicklungen aktuell gut ankommen.

Zwischen Flohmarkt und Designstudium

Die Mode in Mecklenburg-Vorpommern lebt heute einerseits in Museen oder Boutiquen und gleichzeitig auf Flohmärkten und Hochschulfluren. In Städten wie Rostock und Greifswald locken regelmäßige Secondhand-Märkte, die von Studierenden ebenso besucht werden wie von Sammlern, die historische Textilien suchen. Parallel dazu hat sich an der Hochschule Wismar ein Studiengang Design etabliert, in dem auch textile Gestaltung eine Rolle spielt. Hier entstehen Kollektionen, die regionale Materialien aufgreifen und moderne Schnitte mit traditionellen Mustern verbinden. Diese Verbindung aus Grassroots-Kultur und akademischer Ausbildung sorgt dafür, dass Mode in Mecklenburg-Vorpommern die Vergangenheit widerspiegelt und aktiv weiterentwickelt wird.

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