
Die drei Bombenblindgänger, die im Bereich Rechlin Nord gefunden wurden, sind entschärft. Die Evakuierung ist aufgehoben. Die etwa 120 betroffenen Bürger in der Sperrzone konnten ab 13 Uhr wieder in den Bereich zurückkehren. Ab 8 Uhr durfte sich in einem Radius von insgesamt einem Kilometer rund um die Fundstellen bis auf die Sprengmeister niemand mehr aufhalten. Kurz nach 9 Uhr haben sich mehrere Teams des Munitionsbergungsdienstes der Polizei MV an alle drei Bomben gleichzeitig begeben. Zwei Bomben konnten innerhalb von circa 30 Minuten reibungslos entschärft werden. Die dritte Bombe konnte nicht ad hoc entschärft werden.
Sie musste mit Hilfe eines Hochdruckwasserstrahls zerschnitten werden, um sie gefahrlos zu machen. Kurz vor 13 Uhr kam dann die Meldung von den Fachleuten: Auch dieser Blindgänger gilt nun als entschärft.
Aktuell werden in Rechlin im Bereich der Fundorte noch die Entlastungsgräben wieder geschlossen. Sie wurden vorsichtshalber ausgehoben, um im Falle einer möglichen Sprengung die Kraft der Detonation abzumildern.
Bei den drei Bomben handelt es sich um amerikanische Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg, die zwei Mal 1000 Pfund (500 Kilo) und einmal 500 Pfund (250 Kilo) wiegen.
An den Maßnahmen, zu denen unter anderem Absperrungen und die morgendliche Überprüfung des Sperrbereichs gehörte, waren insgesamt etwa 90 Kräfte im Einsatz – darunter auch von Feuerwehr und THW. Dank der guten Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte liefen die Maßnahmen reibungslos.
MV-Innenminister Christian Pegel allen beteiligten Kräften seinen Dank ausgesprochen und die hohe Professionalität der Einsatzleitung hervorgehoben.
„Die Arbeit der Kollegen des Munitionsbergungsdienstes unseres Landes verdient größte Anerkennung. Sie haben heute erneut gezeigt, mit welcher Sorgfalt, Erfahrung und ruhigen Hand sie auch unter Druck handeln. Dieser Einsatz ist eine Leistung von enormer sicherheitsrelevanter Bedeutung für die gesamte Region. Jeder entschärfte Blindgänger ist ein Stück gewonnene Sicherheit – aber auch ein klarer Auftrag an uns, die Kampfmittelräumung weiterhin mit voller Kraft zu unterstützen“, betonte Innenminister Christian Pegel.
„Unsere Einsatzkräfte haben heute in beeindruckender Weise gezeigt, wie gut eingespielt sie sind. Die Evakuierung wurde ruhig, entschlossen und mit großem Verantwortungsbewusstsein umgesetzt. Darauf können wir im Land stolz sein. Solche Einsätze zeigen, wie wichtig ein verlässliches Netzwerk aus Fachkräften, Behörden und ehrenamtlichen Helfern ist. Heute hat dieses Netzwerk einmal mehr hervorragend funktioniert“, führt der Minister aus. Seit dem Morgen waren Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz.
Der Innenminister hob besonders die Mitwirkung der Bevölkerung hervor. „Dass so viele Menschen die Maßnahmen geduldig und kooperativ unterstützt haben, ist keine Selbstverständlichkeit.“
Munitionsbergungsdienst 2025 stark gefordert
Der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern (MBD MV) blickt auf ein erneut arbeitsreiches und herausforderndes Jahr zurück. Auch im Jahr 2025 zeigt sich deutlich: Die Sicherung, Entschärfung und fachgerechte Bergung von Kampfmitteln sind keine Ausnahmeereignisse, sondern tägliche Routinearbeit auf hohem fachlichen Niveau. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt dabei nicht im Abwarten seltener Funde, sondern in der stetigen Begleitung geplanter Projekte sowie in zahlreichen spontanen Einsatzlagen.
„Der Munitionsbergungsdienst gehört zu den Diensten, die im Hintergrund wirken, aber für die Sicherheit aller Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unverzichtbar sind. Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich leisten, verdient höchste Anerkennung“, sagt Innenminister Christian Pegel.
„Die steigenden Einsatz- und Fundzahlen zeigen, wie groß die Herausforderung nach wie vor ist. Jede einzelne entschärfte oder geborgene Altlast bedeutet ein reduziertes Risiko für unsere Bürgerinnen und Bürger.“
Der enorme Arbeitsumfang des MBD MV zeigt sich im aktuellen Jahr deutlich (Stand: 10. Dezember 2025). 2025 wurden 308 reguläre Aufträge durchgeführt, 2024 waren es 283. „Die enge Begleitung von Bauvorhaben und Infrastrukturprojekten sorgt dafür, dass mögliche Gefahrenquellen gar nicht erst unbeachtet bleiben. Dieser präventive Sicherheitsaspekt ist die Essenz unserer täglichen Bergungsarbeit“, betont Pegel.
Zahlreiche Soforteinsätze nach ungeplanten Funden
Neben planbaren Einsätzen forderten im Jahr 2025 auch die zahlreichen spontanen Alarmierungen die Mitarbeitenden des MBD MV. Insgesamt wurden bisher 330 Soforteinsätze abgeleistet, bei denen 10,9 Tonnen Kampfmittel geborgen wurden (2024: 356 Einsätze, 7,8 Tonnen Kampfmittel).
„Dass allein aus diesen Soforteinsätzen in diesem Jahr fast elf Tonnen Munition geborgen wurden, zeigt die anhaltende Relevanz unserer Bergungsstrukturen. Die Kolleginnen und Kollegen sind jederzeit bereit – und genau diese Einsatzbereitschaft rettet im Zweifel Leben“, so der Minister.
Die Bilanz für das Jahr 2025 macht deutlich, dass Kampfmittelbelastungen im Land weiterhin ein ernstes Thema sind. Minister Christian Pegel unterstreicht: „Diese Erfolge haben wir der im Jahr 2022 geschlossenen Rahmenvereinbarung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Umsetzung des Kampfmittelprogramms sowie der deutlichen Erhöhung der Landesgelder zur Beräumung zu verdanken. Unser Land trägt eine schwere historische Last im Boden und in den Gewässern. Wir werden deshalb nicht nachlassen.“










