Ein „Kummerkasten“ in Waren bereitet Sorgen

6. Mai 2024

Nanu, was macht denn der Briefkasten da auf der Wiese zwischen Warener Stadtverwaltung, Landratsamt, Bürgerhaus und Gericht? „Kummerkasten“ steht ‚drauf, wer Initiator ist aber nicht. Aufgestellt hat den Kasten der Müritzer Unternehmer Bund (UBM). Der ist Anfang des Jahres aus dem „Müritzer Unternehmeraufstand“ hervorgegangen und will Anlaufstelle für alle sein: Unternehmer, Landwirte, Handwerker, Einzelhändler, Gastronomen, Pflegedienste, Gewerbetreibende und produzierendes Gewerbe sowie Privatleute. „Wir sehen uns nicht rein als Protestbewegung, sondern auch als mögliche Interessenvertretung. Ebenso werden wir den Dialog mit der Politik suchen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und Probleme aus der Welt zu schaffen“, hieß es bei der Gründung. Nun also der „Kummerkasten“ in Sichtweite der Stadtverwaltung. Aufgestellt mit Genehmigung von Bürgermeister Norbert Möller. Doch die Initiative kommt nicht überall gut an. 

„Über unser Vorhaben haben wir im März bei einem Treffen mit Bürgermeister Norbert Möller gesprochen. Er hat den Vorschlag befürwortet und den Standort zur Verfügung gestellt“, so Dachdecker Frank Schmidt in einer Pressemitteilung.

Mit dem „Kummerkasten“ möchte der Bund allen Bürgern der Region eine Möglichkeit geben, nicht nur mit dem UBM in Kontakt zu treten, sondern auch Probleme, Sorgen, Nöte zu kommunizieren. Dabei könne es um allgemeine Themen, aber auch konkrete Anliegen gehen, wie im Alltag benötigte Unterstützung oder auch mal die Hilfe bei der Suche nach einem Handwerker o.ä.

Und auch für Kinder und Jugendliche soll der Kasten eine Anlaufstelle sein, beispielsweise, wenn es um die Suche nach einer Lehrstelle, einem Praktikum oder Ferienjob gehe.

Der „Kummerkasten“ werde von UBM-Vertretern regelmäßig geleert. Man nehme dann Kontakt zu den Absendern auf.

„Der UMB ist sich darüber im Klaren, dass man nicht für alles eine Lösung parat haben und sicher auch nicht allen und in jeder Angelegenheit helfen kann. Dennoch wollen wir versuchen, Hilfe zu geben und/oder Hilfe zu vermitteln.“

Soweit das Anliegen. Doch es könnte sein, dass dieser „Kummerkasten“ nicht der einzige bleibt, sondern es auf dem Areal zwischen den Verwaltungen bald nur so wimmelt davon. Denn FDP/MUG-Chef Toralf Schnur fragt, was denn passiert, wenn auch andere so ein Ding aufstellen wollen? Keine unberechtigte Frage, denn der Bürgermeister muss schließlich alle gleich behandeln. Und so hat Schnur auch gleich mal einen Antrag gestellt.

Allerdings nicht, ohne sein Unverständnis über die eigenmächtige Genehmigung des Bürgermeister auszudrücken. Denn im September 2019 wollte die FDP/MUG-Fraktion die Gründung eines „Bürger- und Beschwerdeausschusses“, der sich unabhängig mit den Anliegen und Sorgen der Bürger beschäftigen sollte. Der hätte einen „kurzen Draht“ zur Verwaltung gehabt und Probleme lösen können, beim UBM sei das eher fraglich. Doch der beantragte Bürger- und Beschwerdeausschuss wurde mehrheitlich abgelehnt – vor allem von Mitgliedern der SPD, Grünen und Linken.


Eine Antwort zu “Ein „Kummerkasten“ in Waren bereitet Sorgen”

  1. Gerd sagt:

    Der nächste Totalausfall unseres Bürgermeisters. Ist es vielleicht besser, aus Altersgründen abzutreten?

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