Ein Warener „Bunter Hund“ feiert heute seinen 80. Geburtstag

2. Mai 2019

Er ist in Waren, in der Müritz-Region und weit darüber hinaus bekannt, wie der sprichwörtliche bunte Hund. Und das liegt nicht nur an seinem auffällig blauen Haus in der Gerhart-Hauptmann-Allee. Vielmehr hat Franz Poppe vielerorts seine Handschrift hinterlassen. Der bekannte Warener Keramiker feiert heute seinen 80. Geburtstag.
Zur Ruhe gesetzt hat er sich nach wie vor nicht: Anlässlich seines Geburtstages gibt es im Garten des Blauen Müritzwasserhauses eine Ausstellung keramischer Porträts. Zu sehen sind da beispielsweise der verstorbene Penzliner Schmied Uwe Böttcher, der verstorbene Künstler-Kollege Mario Knobloch und auch Gudrun Knappe, die in Waren viele Jahre journalistisch unterwegs war.

Die künstlerische Ader von Richard Franz-Ulrich Poppe, wie er komplett heißt, wurde schon früh entdeckt, doch es gab, wie so oft zu DDR-Zeiten, das eine oder andere Hindernis, um diese Berufung auch zum Beruf zu machen.

Franz Poppe steckte nicht auf und kam irgendwann unter die Fittiche des Warener Bildhauers Walther Preik. Es folgten die erste eigene Werkstatt mit einem gebrauchten Brennofen und die ersten Aufträge in und um Waren. Da brauchte das Hotel am Bahnhof einen Springbrunnen, da wurden fähige Hände an verschiedenen Kachelöfen gesucht und da gab es auch Kindergärten, die keine 0815-Spielgeräte wollten. Bekannt ist beispielsweise die „Rutsch-Giraffe“ die viele Mädchen und Jungen der Kita „Möwe“ erfreute und die heute noch in Neubrandenburg steht.

Für den Röbeler Marktplatz schuf Franz Poppe 1969 einen Brunnen, in der beliebten Rundgaststätte gab’s von ihm eine Fliesenwand mit der Altstadtsilhouette von Waren, die heute noch bei Smurfit Kappa zu sehen ist, und auch Warens Brunnen auf dem Neuen Markt ist ein Werk des heute 80-Jährigen.

Nach der Wende engagierte sich der Keramiker zudem politisch, vor allem trat er für die Rettung der Warener Altstadt ein. Mit viel Farbe, einer unwahrscheinlichen Vehemenz und schließlich mit Erfolg. Ohne seinen Willen, der einigen „Oberen“ sicher zu schaffen machte, hätten viele Warener Altstadthäuser nicht überlebt.

Ein großer Schicksalsschlag für den bei Meißen geborenen Künstler war der Tod seiner Frau Thea im Jahr 1999, von dem er sich lange nicht erholte. Auch Thea Poppe war künstlerisch aktiv – etliche ihrer Töpfereien stehen heute noch in den Küchenschränken vieler Müritzer. Es war die Zeit, in der er seinen „Kugelphantasien“ freien Lauf ließ. Kugeln, die inzwischen in etlichen Gärten und Häusern zu finden sind.

Seit vielen Jahren engagiert sich Franz Poppe zudem im Tierschutz, hat sogar einen eigenen Tierschutzpreis gestiftet. Er selbst ist unter anderem mit dem Kulturpreis der Stadt Waren ausgezeichnet worden.

„Wir sind Müritzer“ gratuliert ganz herzlich zum 80. Geburtstag und wünscht vor allem viel Gesundheit und weiterhin viele Ideen, mit denen er andere Menschen erfreut.


Kommentare sind geschlossen.