Am Donnerstag versammelten sich im MediClin Müritz-Klinikum zahlreiche Fachkräfte aus Medizin und Pflege, um ihre Kompetenzen in der Erstversorgung und Wiederbelebung von Neugeborenen zu vertiefen. Die Veranstaltung, die sich über Jahre entwickelt hat und mittlerweile fast als kleine Tradition gilt, steht ganz im Zeichen des gemeinsamen Lernens und verbessert so das Notfallmanagement der Region. Die Organisation lag in den erfahrenen Händen von Dr. Stefan Bergt, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin. PD Dr. Olbertz, Leiter der Neonatologie des Klinikums Südstadt in Rostock, und Facharzt Dr. Niels Apel standen als praxisnahe Dozenten zur Verfügung.
Mit einem klar strukturierten Ablauf war zunächst ein 45-minütiger Vortrag zu den neuesten Reanimationsleitlinien das Programm, bevor das Wissen an mehreren Stationen in praktischen Übungen vertieft wurde.
Beim Praxisteil konnten die rund 50 Teilnehmer – Ärzte, Pflegekräfte und Angehörige weiterer medizinischer Fachrichtungen wie Pädiatrie, Gynäkologie, Anästhesie und Notaufnahme – direkt an Modellen und anatomischen Präparaten üben. Es wurden Techniken wie das Sichern der Atemwege, das Legen von Gefäßzugängen sowie der gezielte Einsatz von Medikamenten und Infusionen trainiert. Diese Übungen stellen sicher, dass im seltenen, aber kritischen Notfall jedes Teammitglied in Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung treffen kann. Zwar verlaufen die allermeisten Geburten komplikationslos, doch gerade bei unvorhergesehenen Notfällen erfordert der oft plötzlich eintretende, klinisch reduzierte Zustand eines Neugeborenen ein nahezu perfektes Zusammenspiel aller Experten. Dies beinhaltet nicht nur die Hebammen und Geburtshelfer, sondern vor allem auch die Pädiater.
„Unsere interdisziplinären Teams haben in den letzten Wochen schwierige Geburtsfälle großartig gemeistert – und genau das zeigt, wie wichtig eine fundierte und praxisnahe Weiterbildung ist“, erklärte Dr. Stefan Bergt. Er dankte seinen Kollegen aus Rostock sowie dem gesamten Organisationsteam für ihr Engagement und betonte, wie sehr solche Veranstaltungen dazu beitragen, die medizinische Versorgung in der Region zu sichern.
Durch den regen Austausch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen wird nicht nur das medizinische Wissen stetig erweitert, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Einrichtungen weiter gestärkt – ein entscheidender Faktor, um im Notfall schnell und richtig zu handeln. Interessierte und Fachkollegen sind eingeladen, sich bereits über zukünftige Termine und weitere Fortbildungsangebote zu informieren und so aktiv dazu beizutragen, die Standards in der Notfallversorgung kontinuierlich zu optimieren.