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Fälle von Kindeswohlgefährdung in MV steigen um 20 Prozent

Erschreckende Zahlen: Die Jugendämter in Mecklenburg-Vorpommern meldeten im Jahr 2022 insgesamt 5 212 Gefährdungseinschätzungen. Damit gab es im vergangenen Jahr bei 2 Prozent aller Minderjährigen im Land gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Kindeswohls, so dass das Jugendamt ein Einschätzungsverfahren durchgeführt hat. 2021 waren es 4 613 Fälle. Das sind knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahr, umgerechnet auf die Anzahl der Minderjährigen in den Jahren 2022 und 2021 bedeutet das eine Zunahme von rund 0,2 Prozentpunkten.

Ein Verfahren zur Gefährdungseinschätzung wird vorgenommen, wenn gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bestehen und das Jugendamt sich daraufhin einen Eindruck von der bzw. dem Minderjährigen und der persönlichen Umgebung verschafft. Die Einschätzung des Gefährdungsrisikos erfolgt anschließend in Zusammenarbeit mit mehreren Fachkräften. 

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern lag 2022 in 979 Fällen eine akute und in 592 Fällen eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Das sind insgesamt 20 Prozent mehr als 2021. Bei den akuten Fällen – wenn also eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls bereits eingetreten ist – gab es im Jahr 2022 Anzeichen für 591 Vernachlässigungen, 276 körperliche Misshandlungen, 345 psychische Misshandlungen und 50 Anzeichen für sexuelle Gewalt. 

Bei 2 255 Verfahren zur Gefährdungseinschätzung bzw. 43 Prozent wurde keine Kindeswohlgefährdung, jedoch Hilfebedarf zum Beispiel in Form von Erziehungsberatung oder einer Schutzmaßnahme festgestellt. In 1 386 Verfahren bzw. knapp 27 Prozent wurde weder eine Kindeswohlgefährdung noch weiterer Hilfebedarf ermittelt. 

Betroffen waren 2 619 Mädchen und 2 593 Jungen. Während bei den Mädchen die meisten Verfahren bei den 3- bis 6-Jährigen durchgeführt wurden, waren die betroffenen Jungen am häufigsten zwischen 6 und 10 Jahre alt. In 70 Prozent der insgesamt 67 Fälle mit akuten und latenten Anzeichen für sexuelle Gewalt waren die Betroffenen weiblich. 

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