Im Prozess um den brutalen Selbstjustizfall von Lärz (WsM berichtete) hat das Gericht mehrere Polizisten angehört, die im Frühjahr 2021 die Wohnungen der Hauptangeklagten und ihres Ex-Lebensgefährten in Lärz und Mirow durchsucht haben. Damit sollten vor allem Drogenvorwürfen aufgeklärt werden, die gemeinsam mit diesem Fall verhandelt werden. Die Frau und mehrere Bekannte sollen einen Nachbarn misshandelt, erniedrigt und zu einem Militärgelände verschleppt haben, wo der Schwerverletzte zum Sterben zurückgelassen wurde. Der 39-Jährige konnte sich wider Erwarten aber retten.
Bei der Anhörung im Gericht wurde bekannt, dass im Kühlschrank der 26-jährigen Frau damals in Lärz drei Behälter mit Amphetaminen, in der Küche zudem ein Schlagring mit eingebautem Messer sowie im Wohnzimmer Spuren von Marihuana gefunden wurden. „Die Frau sagte damals spontan, das sei Amphetamin, aber das gehöre ihr nicht“, sagte die Polizistin. Wem das gehöre, wolle sie nicht sagen. Das sei zu gefährlich für sie.
Die Polizisten hatten die 26-Jährige bei dem Einsatz im Frühjahr morgens um 6 Uhr nicht zu Hause, sondern mit ihren zwei Kindern in Mirow bei „ihrem Ex“ angetroffen. Auch bei diesem 47-jährigen Mann, der auch mit angeklagt ist, wurden Drogen gefunden.
Die Angeklagte muss sich bisher wegen versuchten Mordes und Freiheitsberaubung verantworten. Angeklagt sind zudem der neue Freund (23), ein gleichaltriger Kumpel aus Lärz und der 47-jährige Ex-Lebensgefährte. Wer welche Rolle bei dem schlimmen Vorfall Ende Februar in Lärz im Neubau hatte, ist noch nicht klar, da die Angeklagten bisher im Prozess schweigen.
Das Opfer, das immer noch unter den gesundheitlichen Folgen leidet, sprach bisher von “drei Tätern.”
Ein Urteil soll Im Februar fallen.
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