
Freitag, später Nachmittag – Unfall auf der B 108 von Waren in Richtung Teterow. Ein Auto liegt im Graben, Warens Feuerwehr muss los. Zum Glück ist die Fahrerin nur leicht verletzt. Kaum wieder zu Hause der nächste Alarm für die Warener Kameraden. Dieses Mal ist der Einsatzort nicht so leicht zu finden. Es geht in die Kiesgrube Am Werder. Die kennen wohl selbst viele Einheimische nicht. Unbefestigte, dunkle und vor allem matschige Wege führen durch den Wald in die Kiesgrube. Dort versinken die Räder regelrecht im feuchten Boden. Es regnet stark. In einer Grube liegt ein Auto auf dem Dach, ein Mann ruft um Hilfe und zeigt den Rettern den Weg. Im Wagen befinden sich noch Personen. Hier handelt es sich zum Glück nur um eine Übung. Aber die hatte es in sich. Und richtig ausruhen konnten sich die Kameraden um Wehrleiter Reimond Kamrath danach auch nicht. Wenig später mussten sie nämlich zum nächsten richtigen Einsatz – auf der B 192 waren in Höhe der Shell-Tankstelle Waren-Ost zwei Autos kollidiert.
Von der Übung in der Kiesgrube, die vom Warener Stadtbauhof genutzt wird, wussten nur zwei, drei Leute in der Warener Feuerwehr. Für alle anderen war es eine Alarmierung, die Eile gebot: Unfall mit mehreren, eingeklemmten Verletzten. Also ging es Volldampf in Richtung Ortsausgang Gievitzer Straße und dann in den Werder Wald. Und tatsächlich lag dort ein Auto am Hang auf dem Dach. Schnell sicherten die Kameraden das Fahrzeug, Notfallsanitäter versuchten, sich inzwischen schon um die verletzten Insassen zu kümmern. Das alles bei strömendem Regen und kaltem Wind.
„Das Übungsszenario war ein Unfall nach einem illegalen Autorennen. Kein unwahrscheinlicher Fall. In den Wochen davor hatten wir bei unserer Ausbildung auch Sachen wie die Sicherung von Fahrzeugen trainiert. Das sollte jetzt unter realen Bedingungen gefestigt werden“, berichtet Reimond Kamrath. Unterstützt wurde er in der Vorbereitung vom Stadtbauhof, der das Szenario aufbaute und dessen Chef sogar als Statist mit von der Partie war.
Auch die DRK-Notfallsanitäter nutzten die Gelegenheit, solche schwierigen Situationen zu trainieren. „Das war ein gutes Miteinander, im Notfall muss es ja auch Hand in Hand klappen“, so der Warener Wehrleiter. Mit dem Ergebnis zeigte er sich im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“ zufrieden „Hier und da hakte es mal, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr gut vorbereitet auf derartige Unfälle. Was nicht 100prozentig geklappt hat, werten wir natürlich aus.“
Durchnässt und ein wenig kaputt wieder in der Feuerwache, konnten sich die Retter aber immer noch nicht in einen gemütlichen Freitagabend stürzen. Sie mussten bei einem Unfall auf der B 192 bei Shell Ost unterstützen. Also drei Einsätze innerhalb weniger Stunden, darunter zwei echte und eine anspruchsvolle Übung.









