Farbteppiche: Seyfarth gewinnt ersten Upcycling-Kunstwettbewerb

8. Juni 2021

Der erste deutsche Upcycling-Kunstpreis geht an eine Künstlerin von der Mecklenburgischen Seenplatte. Die 41-jährige Ramona Seyfarth aus Neubrandenburg wurde jetzt in Lübz als Siegerin in dem Wettbewerb gekürt. Eine Jury, zu der auch die Leiterin der führenden Drap-Art-Schau in Barcelona, Tanja Grass, und Upcycling-Influencer Thomas Klotz gehören, „ist von der Flüchtigkeit der Kunst von Seyfarth sehr berührt“, wie die Organisatorin des Wettbewerbs Julia Theek  zu „Wir sind Müritzer“ sagte.
Für ihre „Teppiche“ hat die Neubrandenburgerin sehr bekannte Materialien aus dem Alltag verwendet: Werbeprospekte wie sie mehrmals die Woche kommen. Einige Zeitgenossen wollen  solche „Einkaufshilfen“ ja nicht in ihren Briefkästen, wie Aufkleber mit „Keine Werbung“ zeigen.

Die Grafikerin, Zeichnerin und Installationskünstlerin Seyfarth hat die Werbebeilagen aus Papier in viele tausend lange Schnipsel zerschreddert und daraus kunstvolle und teils farbenprächtige Teppiche installiert, die echten Teppichen zum Verwechseln ähnlich sehen.
ie Jury hob in ihrer Einschätzung auch die Qualität des Materials und künstlerische Form besonders hervor, erläuterte Theek. Dazu kommt, dass das Begehen dieser Kunst erwünscht ist.

Beim Upcycling verwenden die Macher Alltagsdinge, die sonst im Abfall landen würden. Mit solchen Kunstwerken soll bereits produzierten Rohstoffen ein zweites Leben eingehaucht werden. Ein Ziel ist, dass die Kunstbranchge ebenfalls ökologischer und ressourcenschonender wird.  Auf Platz zwei wählte die Jury in Lübz die Bojagi-Stoffkunst von Kerstin Bruchhäuser (Hamburg), Dritter wurden die „Kunstmaschinen“ aus alten Metalldingen wie Zahnrädern, Blechblasinstrumenten und anderen Metalldingen von Willi Reiche aus NRW.

Seyfarth erhält als Siegerin 2000 Euro. Den Preis verleihen der Kreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Lübz, die durch die Kunst mehr Leben in die Stadt an der Müritz-Elde-Wasserstraße holen möchte. Künstler können dort auch mit Stipendien eine gewisse Zeit beim „Zentrum  für zirkuläre Kunst“ leben und arbeiten.


Kommentare sind geschlossen.