Zu mehr als 180 Einsätzen mussten Warens Feuerwehrleute in diesem Jahr schon ausrücken – eine enorme Belastung für die ehrenamtlichen Retter. Doch gestern standen nicht sie im Mittelpunkt, sondern die ganz kleinen Helfer: Die „Löschfüchse“ haben ihren 15. Geburtstag gefeiert. Und wie es sich für einen Geburtstag gehört, gab’s für sie Geschenke. Und was für welche!
Und noch jemand zog gestern ganz viel Aufmerksamkeit auf sich – der neue Löschroboter, der jetzt zum Team um Wehrleiter Reimond Kamrath gehört. 70 000 Euro hat er gekostet, finanziert zu gleichen Teilen von Stadt und Kreis.
„Der Roboter ersetzt keine Feuerwehrleute, entlastet sie aber“, so Reimond Kamrath. So transportiert der neue „Kamerad“ Schläuche, fährt in Objekte, in denen es für die Retter zu gefährlich ist, hat eine Wärmebildkamera und kann auch löschen. Treppen sind für ihn kein Hindernis, unebene Böden schon gar nicht. Gesteuert wird er von eine Bedieneinheit, die so ein bisschen einem Controller der Playstation ähnelt. In den kommenden Wochen werden mehrere Ehrenamtliche daran ausgebildet. Wehrleiter Kamrath erinnerte bei der Vorstellung auch an den Großbrand der Bootswerft in Kamerun vor gut einem Jahr, als ein Kamerad durch herunter stürzende Teile in einer Halle schwer verletzt wurde. „Jetzt können wir den Roboter in solchen gefährlichen Situationen nutzen, um beispielsweise zu kontrollieren, ob es noch Glutnester gibt. Dass sich Feuerwehrleute in Gefahr begeben, ist nicht mehr nötig“, so Reimond Kamrath.
Aber zurück zu den Löschfüchsen. In den vergangenen 15 Jahren sind vier von ihnen den Weg bis hin zu den „Großen“ gegangen und gehören heute zum festen Einsatzteam der Warener Wehr. Doch nicht nur zur Nachwuchsgewinnung sind die „Löschfüchse“ und die Jugendwehr wichtig. „Sie haben eine tolle Freizeitbeschäftigung, lernen Kameradschaft und viele wichtige Dinge für ihr Leben“, meinte Warens Bürgermeister Norbert Möller. Für zwei „Füchse“ war es gestern besonders aufregend: Nele Hartwig und Finn Mühlenberg sind aufgerückt in die Jugendfeuerwehr. Sehr zum Stolz ihrer Papas, die zu den Aktiven der Warener Wehr gehören.
Einer, der sich seit Jahren neben Eileen Bensch um die „Knirpse“ kümmert, ist Tobias Kachur, der für sein Engagement gestern mit der Ehrennadel des Landesfeuerverbandes in Silber ausgezeichnet wurde.
Eine Urkunde als „Partner der Feuerwehr“ gab’s zudem für Tino Griebsch von der Griebsch Versicherungsmakler GmbH. Das Unternehmen unterstützt die Wehr seit vielen Jahren, Tino kam auch gestern nicht mit leeren Händen. In einem großen Paket, das die Löschfüchse mit Begeisterung aufrissen, steckten neue Helme für sie. Basecaps mit neu gestaltetem Logo brachte Matthias Wolter vom Autohaus Multhaup vorbei, von den Mecklenburger Backstuben gab’s eine leckere Torte, und auch Wehrleiter Reimond Kamrath hatte eine Überraschung für die Nachwuchsretter: Ein nigelnagelneuer Anhänger steht ihnen ab sofort für ihre Ausrüstung zur Verfügung.
Den „Tag der offenen Tür“ haben gestern viele Einheimische und Urlauber genutzt, um sich über die Arbeit der Feuerwehr, ihre Technik, aber auch die Ausbildung der Kleinen zu informieren. „Ein rundum toller Tag“, schätzte Reimond Kamrath am Ende sehr zufrieden ein.
Und hier eine Video vom gestrigen Tag: