Es gibt Ungereimtheiten. Und erhebliche Zweifel an verschiedenen Aussagen. Dabei geht es um das teure Brücken-Dilemma der Gemeinde Grabowhöfe. Kaum eine Woche in den vergangenen Jahren, in denen Bürgermeister Enrico Malow (CDU) sich nicht an die Öffentlichkeit wandte, sich als Kämpfer für Gerechtigkeit inszenierte und vor allem in der Müritz-Zeitung regelmäßig eine Bühne fand. Aber ist wirklich alles so, wie von ihm erzählt? Das bezweifeln seit einiger Zeit nicht nur Beteiligte, sondern auch zahlreiche Politiker, die sich den Fall einmal etwas näher angeschaut haben. Genährt wird die Skepsis jetzt durch eine Klage, die Grabowhöfe eingereicht, aber wieder zurückgenommen hat. Ausräumen konnte Malow die Zweifel auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ nicht.
Um es noch einmal kurz zusammenzufassen: Grabowhöfe muss die Brücke über die Bahnschienen in Loiusenfeld neu bauen, weil die Bahn auch an dieser Stelle mit 160 km/h fahren soll, dafür aber die Brückenpfeiler zu dicht an den Gleisen stehen. Die Brücke hatte die Gemeinde erst vor 13 Jahren mit eigenen Mitteln erneuert. Der jetzt von der Bahn geforderte Neubau soll um die 5,1 Millionen Euro kosten, auf die Gemeinde kämen laut Gesetz Kosten von etwa 3,6 Millionen zu. Durch zahlreiche Hilferufe hat Malow bereits Gelder organisiert, um den Anteil der Gemeinde zu verringern. Doch er ist weiter der Auffassung, dass es nicht Sache der Gemeinde sei, das zu bezahlen, denn sie habe den Neubau schließlich nicht bestellt.
Unwahre Aussagen
Und so reichte die Gemeinde Klage gegen die Deutsche Bahn beim Verwaltungsgericht Greifswald ein. Dazu heißt es in einem Artikel der Müritz-Zeitung, online erschienen am 3. November und in der Printausgabe am 5. November, dass Malow bereit sei, die Klage zurückzuziehen, wenn es ausreichend Hilfe von Land oder Bund gebe. Also ganz nach dem Motto: Ihr gebt nach und ich bin dann so lieb und ziehe die Klage zurück. Das Problem: Die Klage hat die Gemeinde schon längst zurückgezogen. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ sogar schon am 20. Oktober. Auf diese falsche Aussage im Nordkurier-Artikel befragt, antwortet Malow schriftlich: “ Wenn im NK ein Artikel erscheint, ‚erzählt‘ nicht die dort genannte Person, sondern es wird über sie berichtet. Sie sollten Ihre Frage daher an die Verfasserin des Artikels richten, die es offensichtlich unterlassen hat, sich vor der Berichterstattung über den aktuellen Sachstand zu unterrichten.“ Der Grabowhöfer Bürgermeister sagt damit also, die Redakteurin des NK hat falsch berichtet, nicht er.
Dann hat die selbe Redakteurin auch gestern nicht die Wahrheit geschrieben. Denn nachdem der NDR am Mittwochabend von der zurückgezogenen Klage berichtete, heißt es in der Müritz-Zeitung: „Wie der Bürgermeister der Müritz Gemeinde, Enrico Malow (CDU), auf Anfrage bestätigte, habe sich die Gemeindevertretung zu Wochenbeginn auf diesen Schritt verständigt. Als Grund nannte er die geringen Chancen, die Klage zu gewinnen.“ Auch wieder nicht richtig, denn die Klage wurde nicht erst Anfang dieser Woche zurückgezogen, sondern wie gesagt schon am 20. Oktober. Wieder die Schuld der Redakteurin oder doch eher eine unwahre Aussage von Enrico Malow?
Fehlende Weitsicht?
Auch in anderer Hinsicht gibt es inzwischen Kritik am ehrenamtlichen Bürgermeister, der bekanntlich gerne die Öffentlichkeit sucht. So ist richtig, dass Grabowhöfe die Brücke vor 13 Jahren neu gebaut hat. Aber es ist nicht richtig, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, dass die Bahnstrecke auf mindestens 160km/h ausgebaut werden soll und das dafür größere Abstände zu Brückenpfeilern nötig sind. Denn nach dem schweren Zugunglück in Eschede, als ein ICE gegen eben solche Pfeiler krachte und über 100 Menschen ihr Leben verloren, wurde die Vorschriften, was die Abstände zur Brückenpfeilern angeht, geändert. Das war 1998. Also lange, lange vor dem Neubau in Louisenfeld. In dem Zeitraum, als Grabowhöfe in den Neubau der jetzt nicht mehr ausreichende Brücke investierte, ist das auch in anderen Orten Deutschlands geschehen – dort allerdings gleich mit den nötigen Abständen.
Wer hat da also „gepennt“? Wirklich nur die Deutsche Bahn oder vielleicht doch auch ein bisschen die Gemeinde? Fest steht, die Brücke muss neu gebaut werden, das kostet und das kann Grabowhöfe nicht alleine wuppen. Fest steht aber auch, dass man mit so vielen Ungereimtheiten und Drohungen nicht unbedingt eine Lösung findet, mit der letztendlich alle Seiten leben können.









Natürlich ist es auch klar, dass man manchmal nicht alles im Blick hat und Fehler passieren können . Haben wir alle schon erlebt ,man lernt immer dazu so ist das Leben. Grundsätzlich sollte man bei Projekten dieser Art und Kosten sehr genau prüfen oder prüfen lassen . Wenn Herr Malow keine Aussicht auf Erfolg hatte dann sollte er das auch so kommunizieren und nicht um den heißen Brei reden und andere versuchen zu irritieren . Das kommt nicht gut an ,Schuster bleib bei deinen Leisten sagt man so schön . Die Leute wollen wissen was passiert und keine politischen Alternative Wahrheiten hören die Zeit ist ungünstig Herr Malow . Tun Sie ,dass was gut ist für Ihre Gemeinde und verzocken Sie Ihren Bonus durch gute Arbeit nicht . Manchmal reicht eine dumme Geschichte und es ist vorbei .