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Großer Theatertag im Warener Kurzentrum

Waren macht Theater: Pippi Langstrumpf singend am Akkordeum, Dornröschen gespielt von einer Pfeffermühle und Fritz Reuter als aufmüpfiger Teenager – das gibt es wahrlich nicht alle Tage zu sehen, wohl aber in dieser Woche im Saal des Kurzentrums. Dort feierte der „Theater-Tag für Klein und Groß“ seine Premiere im Rahmen der beliebten Warener Kurkonzerte. Los ging es schon am Vormittag mit „Piratenlieder aus der Kiste“, einer unterhaltsamen Reise über die sieben Weltmeere ganz ohne Seekrankheit. Die Sängerin Magdalena von Rohden lehrte als grimmiger Pirat einem Papagei Piratenflüche und ließ Jack Sparrow die Geige spielen. Die Zuschauer mussten nur am Schlüssel drehen und schon erklang eine andere Melodie oder Geschichte als Überraschung aus der lebendigen Spieluhr.

Am Nachmittag wurde die Geschichte von Dornröschen erzählt und zwar aus erster Hand: Der königliche Koch und sein Küchenjunge waren gemeinsam mit der Prinzessin aus dem 100-jährigen Schlaf erwacht und konnten sich noch sehr genau erinnern, was damals passierte. Mit Bürsten und Besen, Töpfen und Pfannen, Deckeln und Kannen spielte das Musiktheater Cammin das Märchen nach und inspirierte so manch kleinen Besucher zum Nachahmen in der heimischen Küche. Die Musik und alle Geräusche der Inszenierung waren auf kreative Weise handgemacht von der Sängerin Janina Howitz und dem Komponisten Siegfried Weber.

Am Ende des Tages ließen die Schauspieler Paul Gräntzel und Momo Böhnke, letzter ein Sohn der Stadt Waren, die Kindheit und Jugend des Schriftsteller Fritz Reuter lebendig werden. Auch der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur hatte seine wilden Tage und sehnte sich nach Freiheit und Selbstbestimmung. Das Schauspielduo verstand es meisterlich, historische Fakten mit Witz zu verpacken und so dem Zuschauer auf unterhaltsame Weise ein Stück deutscher Geschichte näherzubringen. Dabei wurden auch originale Literaturpassagen rezitiert, die sich wunderbar in die humorvolle Inszenierung einfügten und bis heute nichts von ihrer Ausdrucksstärke eingebüßt haben.

Das Publikum fühlte sich bestens unterhalten, der gelungene Theater-Tag schreit nach einer Fortsetzung – im kommenden Jahr vielleicht wie ursprünglich geplant open-air im Kurpark bei strahlendem Sommerwetter.   

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