Grüne: Kritische Prüfung militärischer Flugübungen nötig

26. Juni 2019

Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern bedauern die Eurofighter-Katastrophe in der Müritz-Region und fordern eine genaue Aufklärung und Überprüfung von Flugmanövern. Dazu sagt Claudia Schulz, Landesvorsitzende:  „Wir bedauern den Tod des Piloten und wünschen der Familie viel Kraft. Wir sind erleichtert, dass nicht noch mehr Menschen zu Schaden kamen. Die Ursachen dieses Unglücks müssen jetzt schnell und gründlich ermittelt werden, damit Maßnahmen ergriffen werden, damit solch tragische Vorfälle künftig nicht mehr passieren können.
Doch generell müssen solche Flug-Manöver kritisch hinterfragt werden – nicht nur bei erhöhter Waldbrandgefahr, sondern auch, da Emissionen, Lärm und auch die Gefahren für die Bevölkerung nicht unerheblich sind. Es muss geprüft werden, in welchen Regionen und in welchem Ausmaß Eurofighter fliegen dürfen, und inwiefern man die Flüge über Urlaubregionen einschränken kann.“

Falk Jagszent (Foto), Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion Mecklenburgische Seenplatte, ergänzt: „Es ist wenig hilfreich, angesichts eines einzelnen tragischen Ereignisses, Sonderforderungen für bestimmte Gebiete aufzumachen, z.B. Flugverbote über Urlaubsregionen zu bestimmten Jahreszeiten. Vielmehr muss ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, in welchem Umfang solche Übungsflüge überhaupt nötig sind und wann und wo man sie am schonendsten für die Allgemeinheit machen kann. Dabei sollte der Blick auch auf eine Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern gerichtet werden. Warum sollten nicht Übungsflüge über menschenleeren Gegenden, z.B. in Skandinavien, die sinnvollste Lösung sein?
Erforderlich sind ebenfalls eine transparentere Einbindung und Abstimmung der Bundeswehr in nationales Recht und den Katastrophenschutz. Zu oft werden unter der begründenden Überschrift ‚Landesverteidigung‘ alle z.B. wald- oder naturschutzrechtlichen Hemmnisse umgangen, der Informationsfluss zu den Fachbehörden ist oftmals gering.“

 


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