Hafenausbau Waren: Umstritten, kompliziert, beeindruckend

9. Juni 2015

afen4Es ist die größte Baustelle der Stadt Waren seit Jahren, und es ist zweifellos die Baustelle, die für die meisten Diskussionen unter Einwohnern und Urlaubern gleichermaßen sorgt. Und gerade deshalb stehen Tag für Tag zahlreiche Müritzer und Gäste an den Zäunen und beobachten das Treiben am Warener Hafen.

Stadt und Planer haben gestern zu einer Baustellen-Begehung eingeladen. Dabei kamen auch Probleme zur Sprache, mit denen die erfahrenen Arbeiter im wahrsten Sinne des Wortes zu kämpfen haben. Und die Sorgen von Einheimischen, die sich so gar nicht mit dem Projekt anfreunden können.

Hafen5Der Ausbau des Warener Hafens für inzwischen rund 8,5 Millionen Euro – die Summe war mal deutlich niedriger – ist nicht unumstritten. Da gibt es auf der einen Seite die Befürworter, die sich von dem größeren Hafen mehr Luxus und vor allem mehr Urlauber versprechen. Und da gibt es die Skeptiker, die meinen, dass gerade der kleine schnucklige Hafen das war, was die Urlauber gesucht haben. Und nicht zu vergessen die „Finanzer“, denen schon die ursprünglich geplanten 7,5 Millionen Euro für ein paar Liegeplätze mehr zu viel waren. Inzwischen liegen wir bei 8,5 Millionen Euro. Ende offenbar offen

Hafen1Und dennoch: Die Verfahren, die beim Ausbau des Warener Hafens zum Einsatz kommen, sind schon beeindruckend. Und unwahrscheinlich kompliziert. Für jeden Pfahl, der gerammt wurde und wird, gibt’s sozusagen ein eigenes Stammbuch. Mit allen Daten, die wichtig sind.

Fast fertig ist inzwischen die Befestigung der Südseite des Hafens, leiser wird’s dort trotzdem nicht, denn vor wenigen Tagen haben die Arbeiten für die Apartmentanlage von Fred Muhsal begonnen. Eine „glückliche Fügung“ wie Waren Bauamtsleiter Gunter Lüdde meint, denn da beide Bauarbeiten zusammenfallen, werde das Vorhaben um einiges leichter.

Hafen2Auch die Pfähle der Nordmole sind inzwischen fast alle versenkt. Lediglich 4 von 100 fehlen noch. Probleme gab’s, so Gunter Lüdde und Planer Wolfgang Horn, mit der Standfestigkeit einiger Pfähle, die schließlich nur durch Verlängerungen erreicht werden konnte. „Der Untergrund wurde zuvor zwar untersucht, doch 100prozentig kann man die Beschaffenheit nicht vorhersagen. Das variiert sogar von Meter zu Meter“, so Wolfgang Horn.

Um ähnliche Probleme bei der Südmole zu vermeiden, überlegen die Verantwortlichen derzeit, die Pfähle von vornherein zu verlängern. Das kostet zwar wieder mehr Geld, aber weniger, als wenn man später nachbessern muss.
Apropos verlängern: Die Dimensionen der verbauten Materialien können sich Laien kaum vorstellen. Bis zu 40 Meter lang ist so ein Rohr und damit länger als die höchsten Neubauten in der Stadt Waren.Und dennoch ist Präzision angesagt: Die Genauigkeit, mit der die Pfähle in den Müritzgrund getrieben werden, beträgt fünf Zentimeter (!).

Trotz kleinerer Verzögerungen durch die Probleme liegen die Arbeiten am Hafen fast im Zeitplan. Nach wie vor geht das Bauamt davon aus, dass der neue, alte Hafen im Oktober des kommenden Jahres eingeweiht werden kann. Spannend, was dann auf der Abschlussrechnung steht.

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2 Antworten zu “Hafenausbau Waren: Umstritten, kompliziert, beeindruckend”

  1. Norbert Tupeit sagt:

    Was soll an ein größeren Hafen schön sein.Da dümpeln noch ein paar Boote mehr im Wasser und das war es.Für so viel Geld da kann man was besseres bauen für Einheimische und Urlauber zugleich.Was ist der Hafen in Waren? Man könnte denken da steht ne große Kino Bestuhlung vor den“ Eisdielen“.Mit Flair hat das wenig zu tun.Auf den Markt etwas Backerei und Eisladen und viel mehr ist doch in Waren nicht.Fast vergessen das tolle Altstadt Center.In Malchow und Neustrelitz ist die Hafengegend sehr gut gelungen.In Neustrelitz ein ganz toller Flair.Nur auf schöne Natur und Wasser reiten reicht nicht.Die gibt es überall im Norden und Brandenburg.Urlauber sind doch hauptsächlich Rentner.Es wird nichts gemacht das auch mehr jüngere kommen.Das wird sich in naher Zukunft auf alle Fälle rächen.

  2. Charly sagt:

    Insgesamt ist es so, wie es Herr Tupert beschreibt. Waren entwickelt sich leider absolut ohne Sinn und Verstand, geschmacklos und mit einem Stilbruch nach dem anderen. Diese bisher schöne, kleine Stadt verliert seinen bisher seinem weit überregional geschätzten Charakter. Und um dieses fragwürdige Ziel zu erreichen, werden Millionenbeträge investiert. Und das auch noch zum großen Anteil zu Lasten der wehrlosen Steuerzahler. Welch ein unglaublicher Zynismus!!
    Ihr wütend, traurig gestimmter
    Charly