- Anzeige -
- Anzeige -

Wir sind Müritzer – das Original

Das lokale Netzwerk an der Müritz

- Anzeige -

Hinter den Kulissen: Tag der offenen Tür im Metallgusswerk

Das Mecklenburger Metallgusswerk öffnet im September wieder die Türen für Besucher. Und zwar am 27. September in der Zeit von 10 bis 13 Uhr. Zum letzten „Tag der offenen Tür“ vor zwei Jahren strömten Hunderte durch die Werkshallen, staunten, ließen sich erklären und erzählten vielfach, dass sie richtig stolz darauf sind, dass der Weltmarktführer in der Propellerfertigung aus Waren an der Müritz kommt. Jetzt gibt’s also wieder die Gelegenheit, einen sonst nicht möglichen Einblick zu erhalten.

1875 wurde das Unternehmen als Maschinenfabrik und Eisengießerei gegründet. Es belieferte zunächst vor allem den Maschinen- und Anlagenbau. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Schiffbau im Osten Deutschlands wieder aufgebaut wurde, fertigte die Warener Gießerei mehr und mehr Teile für die Werftindustrie und spezialisierte sich auf die Herstellung von Schiffspropellern.

Heute ist das Mecklenburger Metallgusswerk eine der modernsten und nachhaltigsten Propellerfabriken der Welt. Seit 1948 prägt MMG mit der Entwicklung und Herstellung von Schiffspropellern die Schifffahrt. Tausende Schiffe mit Propellern aus Waren sind auf den Weltmeeren unterwegs, darunter die größten ihrer Klassen. Zur Herstellung werden uralte Kulturtechniken und innovative Fertigungsmethoden kombiniert. Die Entwicklung effizienter Schiffsantriebe steht dabei genauso im Mittelpunkt wie die Effizienz der Produktion.

Zum Produktions- und Leistungsprogramm des Weltmarktführers zählen die Herstellung von Groß- und Spezialguss aus Kupferlegierungen und insbesondere die Konstruktion und die Herstellung von Festpropellern und von Verstellpropeller-Komponenten für alle Schiffsklassen und -größen, wie z. B. Containerschiffe, Tankschiffe, Massengutfrachter und Passagierschiffe. Daneben werden im Schleudergussverfahren Halbzeuge wie Buchsen und Ringe aus Kupferlegierungen hergestellt und Kunden aus allen Industriebereichen maßgeschneiderte Lösungen für Spezialgussbauteile angeboten.

Die gute Entwicklung haben die Warener Propellerhersteller auch ihrem Weitblick zu verdanken, denn schon vor über zehn Jahren begannen sie, sogenannte Retro-Fit-Propeller herzustellen. Das sind speziell auf die Antriebe der Schiffe und ihre neuen Geschwindigkeiten ausgelegte Antriebspropeller. Denn waren vor allem die Container- und LNG-Tankschiffe früher mit maximaler Motorisierung so schnell wie möglich auf den Ozeanen unterwegs, hat sich dies gewandelt.

Die Reeder achten mehr darauf, dass die Schiffe trotz immer größeren Lasten spritsparend fahren – also langsamer, aber kontinuierlicher – und so auch der CO2-Ausstoß gesenkt wird. Dazu kommen immer strengere Umweltauflagen der internationalen Schifffahrtsbehörden.

Insofern hat sich weltweit herumgesprochen, dass die Ingenieure des Warener Metallgusswerkes ihr Handwerk beherrschen und genau errechnen, wie ein Propeller der Zukunft auf einen Schiffsantrieb abgestimmt wird. Dazu kann man speziell gegossene Gusskappen anbauen, die die Strömungsverluste am Heck und damit auch den Treibstoffverbrauch minimieren.

Die größten Schiffsschrauben aus Waren haben Durchmesser von 10,5 Meter und Gewichte von mehr als 110 Tonnen – weltweit gibt es nur sechs Konkurrenten in China, eine Gießerei in Japan  und zwei Konkurrenzgießereien in Südkorea.

4 Gedanken zu „Hinter den Kulissen: Tag der offenen Tür im Metallgusswerk“

  1. muß man sich zur Besichtigung anmelden? Mein Mann hat vor 50 Jahren dort gelernt und wir würden gerne den Termin wahrnehmen

  2. Beim Tag der offenen Tür vor zwei Jahren habe ich gelernt, wie findig die Ingenieure der MMG sind: Als die alten Alleebäume zwischen Sietow und Röbel noch direkt am Straßenrand standen, verzögerten sie den ohnehin schon teuren Transport der Schiffspropeller beträchtlich. Also konstruierten die Ingenieure einen Spezialkran, mit dem die Propeller auf dem Tieflader um ein paar Grad gedreht werden konnten. Denn einmal war der Alleebaum links im Weg, ein paar Meter weiter der auf der rechten Seite. Grandios!

    Ich kann jedem umweltbewussten Bürger nachfühlen, dem das Herz geblutet hat, als die Bäume schließlich gefällt wurden. Letzten Endes wurde das Nadelöhr für den regelmäßigen Transport zum Hamburger Hafen beseitigt. Es hat geholfen, die High-Tech-Propeller aus Waren wettbewerbsfähig gegen die Konkurrenz aus Asien zu machen. Eine Vernunftentscheidung für den Verbleib dieses wichtigen Industriebetriebs in der Region. Die Bäume, die danach ein paar Meter von der Straße entfernt gepflanzt wurden, sind mittlerweile auch schon stattlich. In einigen Jahre steht dort wieder eine schöne Allee.

    Die gleiche vernünftige Abwägung wie damals wünsche ich mir heute in der Diskussion um die Nutzung der Windenergie an der Seenplatte.

  3. Ich habe vor 54 Jahren, neben der Halle meine Ausbildung im Gleisbau gemacht. Wir haben uns immer mit dem Lehrkolektif sehr gut unterhalten

Die Kommentare sind geschlossen.

Nach oben scrollen