Können Sie Platt? – Wenn nicht, macht das nichts, denn dieses versteht wohl auch so jeder, der es verstehen will. Die Redewendung „Hol di fuchtig“ ist in diesem Jahr zum aktuellsten Ausdruck im Plattdeutsch-Wettbewerb Mecklenburg-Vorpommerns gewählt worden. „Hol di fuchtig“ sei in manchen Gegenden schon sehr bekannt, aber bisher eher als Floskel, teilte der MV-Heimatverband gegenüber „Wir sind Müritzer“ mit. Das sei im Augenblick anders: Nun stehen die drei kleinen Worte für „Bleib gesund“, was seit Monaten sehr aktuell gemeint ist und die Jury beeindruckt habe.
Zum „schönsten plattdeutschen Wort 2021“, der zweiten Kategorie des Wettbewerbes, wurde „butschern“ für „etwas unternehmen“ oder „rausgehen“ gewählt. Das Wort „Butscher“ kennen viele sicherlich auch für kleine Kinder, somit hat die junge Einsenderin des Wortes aus der Region Demmin auch einen Nerv getroffen. Rausgehen war in diesen Zeiten auch nicht immer frei erlaubt und damit nicht immer auch ganz einfach.
Auch eine längere Redensart wurde wieder als Siegereinsendung ausgewählt. Hier gewann „Dat gröttste Glück, as mi bedücht, hett, wer up Glück lecht kein Gewicht“. Das bedeute soviel wie: „Das größte Glück, so denke ich, hat der, der auf Glück nicht ganz soviel Wert legt“. Dann dürfte der Mensch freier agieren können, sich weniger selbst Zwängen aussetzen – was an sich ja schon ein Glück ist.
Die Sieger des Wettbewerbes, den der Verband und das Fritz-Reuter-Museum Stavenhagen ausrichten, wurden am Wochenende in Rostock gekürt.


								
								




								
								

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