Hunderte strömen zum ersten „Wintermarkt“ des Hospizes

Da müssen sich die Macher des Warener Weihnachtsmarktes aber ordentlich ins Zeug legen, um das zu toppen. Die Organisatoren des ersten „Wintermarktes“ am Hospiz „Müritzpark“ haben die Messlatte gestern nämlich sehr hoch gelegt. Und sie waren ganz aus dem Häuschen, denn die Zahl der Besucher hat ihre kühnsten Erwartungen übertroffen. Zählen konnte man die Gäste nicht, aber es waren Hunderte, die gestern Nachmittag und am Abend an den Ständen vorbei schlenderten, Chilli con Carne, Pizza oder Kuchen genossen, am Feuer mit einem Glühwein in der Hand plauderten und sich natürlich auch schon mit Weihnachtsgeschenken eindeckten.

Die Auswahl auf dem kuscheligen Weihnachtsmarkt war groß. Und sie war sehr regional. Selbstgemachtes und Produkte aus der Region bestimmten das Angebot und nicht – wie heute leider häufig üblich – Tinnef made in China.

Da haben beispielsweise die Landfrauen aus Jabel zum einen live gesponnen und zum anderen ihre Sachen verkauft, da waren die Frauen des Wildpflanzengartens mit selbst hergestellten Leckereien vor Ort, da gab es urige Adventsgestecke aus Treibholz, viel Gebasteltes und Gestricktes, da durfte Hochprozentiges aus der Mecklenburgischen Likörmanufaktur gekostet und gekauft werden, die Käsemanufaktur aus Bollewick konnte sich über mangelnde Kundschaft nicht beschweren und die Landmanufaktur Honigsegen sorgte für Süßes. Frisch aus dem Ofen kamen Brot und Pizza, über dem Feuer brutzelte der Knüppelkuchen, und an zahlreichen Ständen fanden die Besucher das eine oder andere Weihnachtsgeschenk, das man so in keinem Geschäft kaufen konnte.

Großer Andrang herrschte auch am Tombola-Stand. Schließlich gab’s als Hauptpreis ein T-Shirt des FC Hansa Rostock, unterschrieben von allen Spielern. Auch das findet man so in keinem Laden oder Online-Shop. Wie es sich für so einen Markt gehört, fehlte auch die musikalische Unterhaltung nicht. Neben DJ Oliver Borowy sorgte der beliebte Chor „Mee(h)rklang, der demnächst noch bei einigen Weihnachtskonzerten zu erleben ist, für einen „Oh Happy Day“ – ganz nach dem Motto des Einstiegsongs.

Und dann waren da noch die beiden Alpakas vom Fleesensee. Mit ihren großen Kulleraugen verzauberten sie jeden Besucher in Sekunden. Ob des großen Andrangs brauchten sie aber zwischendurch mal eine Pause.

Rundum eine mehr als gelungene Premiere, die Lust auf mehr macht. Claudia Bajorat als Chefin des Hospizes verspricht deshalb: „Ja, wir machen diesen Markt im kommenden Jahr wieder.“ Und: „Wir sind wirklich total überwältigt von diesem Zuspruch und vor allem von den vielen Helfern, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. So viele Menschen haben sich engagiert, ehrenamtlich. Egal, wo wir angefragt haben, alle haben spontan ja gesagt und wollten uns unterstützen. Angefangen vom THW Waren über die Familienangehörigen unserer Mitarbeiter bis hin zu unseren Ehrenamtlichen und den vielen Standbetreibern. Das war einfach große Klasse.“

Der Erlös des „Wintermarktes“ kommt übrigens dem Hospiz zugute. Die Mitarbeiter wollen damit unter anderem letzte Wünsche ihrer schwerstkranken Gäste erfüllen und das eine oder andere anschaffen, um den Aufenthalt der kranken Menschen so angenehm wie möglich zu machen. Unter anderem auch durch die regelmäßigen Besuche der Alpakas, die mindestens einmal im Monat neugierig von Pflegebett zu Pflegebett spazieren.

Und noch eine persönliche Anmerkung: Es tut in der heutigen Zeit unwahrscheinlich gut, zu sehen, wie viele Menschen sich für diese gute Sache ins Zeug legen und etwas Tolles auf die Beine stellen. Und es tut genauso gut, so viele Besucher gut gelaunt, entspannt und zufrieden zu erleben. So kann’s weiter gehen, auf eine schöne Vorweihnachtszeit!