IHKs in MV: Etliche Spielhallen in MV stehen vor dem Aus

19. März 2021

In den rund 180 Spielhallen in Mecklenburg-Vorpommern wird um Arbeitsplätze gebangt. Schuld daran ist nicht nur der andauernde Lockdown seit November 2020, sondern auch die Verstetigung der Beschränkungen durch die Umsetzung des neuen Glücksspielvertrages, der am 1. Juli 2021 in Kraft tritt. Gleichzeitig werden Onlinespiele erlaubt.
Die IHKs in Mecklenburg-Vorpommern fordern nochmals ausdrücklich, die Abstandsregelungen zu überdenken. Noch ist Zeit dafür. „Für uns ist nicht nachvollziehbar, wieso in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Abstandsregeln zwischen Spielhallen gelten. Zudem besteht die Gefahr, dass die Kunden der Spielhallen ihrer Leidenschaft im Internet nachgehen, wenn Spielhallen vor Ort geschlossen werden“, gibt Heide Klopp, Leiterin Bereich Recht / E-Government in der IHK Neubrandenburg im Namen der IHKs in MV, zu bedenken.

Weiter sei nicht nachvollziehbar, dass in der Glücksspielbranche bei den Abstandsregeln mit unterschiedlichen Maßen agiert werde. „Zwischen Spielhallen muss ein Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie eingehalten werden, zwischen Wettvermittlungsstellen nur 200 Meter und Spielbanken müssen gar keinen Abstand beachten“, kritisiert Heide Klopp.

Als Begründung zu den unterschiedlichen Abstandsregelungen dient, dass sich Automaten- und Casinospielende verglichen mit Teilnehmern an Sportwetten unterschiedlich auffällig verhalten. Die IHKs in MV halten dagegen: „Um potenziellen Suchtgefahren zu begegnen, ist die Überwachung und Kontrolle der Betriebe vor Ort sowie die Schulung des Personals und die Einhaltung des Sozialkonzeptes von hoher Bedeutung. Der Spieler wird nicht allein gelassen, sondern das Personal kann unmittelbar auf auffälliges Verhalten reagieren, es findet eine Sozialkontrolle statt. Insoweit sprechen wir uns für eine einheitliche Abstandsregelung von 200 Metern aus.“

Insgesamt arbeiten in den rund 180 Spielhallen in MV mehr als 1200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Spielhallenbetreiber sind aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie in einer sehr schwierigen Situation und benötigen langfristig eine Perspektive. Es kann auch nicht im Sinne des Spielerschutzes sein, wenn die Kunden auf (illegale) Onlinespiele ausweichen.


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