Immer mehr Menschen im Land von Infektionen geplagt

11. Dezember 2022

Überall hustende und schniefende Menschen, überfüllte Arztpraxen, halb leere Schulklassen, viele fehlende Mitarbeiter in den Firmen und eine überbelegt Kinderstation: Kaum jemand, den es derzeit nicht erwischt. Neben der starken RSV-Infektionswelle nimmt nun auch die diesjährige Grippewelle erkennbar an Fahrt auf. Innerhalb einer Woche verdreifachte sich die Anzahl der Influenza-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorponnmern nach Auskunft des Verbandes der Ersatzkassen. „Eine Gefahr gerade auch für Risikogruppen. Aber auch darüber hinaus eine absolut ernstzunehmende Erkrankung, die durchaus Tage und Wochen dauern kann“ heißt es vom Verband, der diese Entwicklung zum Anlass, die Menschen nochmals aufzurufen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Anders als einige denken, sei es dafür noch nicht zu spät.

Mit bis 4. Dezember insgesamt 3.814 gemeldeten Infektionen liegt die Zahl, schon knapp einen Monat vor Jahresende über dem Wert des gesamten Jahres 2020. 2021 fiel die Grippewelle faktisch aus.

„Auch wenn die diesjährige Grippe-Saison bereits sehr früh begonnen hat, ist es noch nicht zu spät, sich durch eine Impfung zu schützen“, so vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner. „Besonders aufgerufen sind vor allem alle Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, medizinisches Personal sowie Menschen, die mit viel Publikumsverkehr in Kontakt kommen, da sie einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind. Aber auch für alle anderen stellt die Impfung einen nicht zu unterschätzenden Schutz dar“.

Grippe ist eine ernstzunehmende Erkrankung

Eine Grippe sei, so Kirsten Jüttner, keine bloße Erkältung, sondern vielmehr eine ernstzunehmende Erkrankung, die für Risikogruppen durchaus auch lebensgefährlich verlaufen könne. Aber selbst wenn es bei einem „normalen“ Verlauf bliebe, hätten die Erkrankten oft über Tage oder sogar Wochen mit plötzlich auftretendem hohem Fieber, trockenem Husten sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen zu kämpfen.

Nachdem die letzte Grippesaison nicht zuletzt auch aufgrund geltender Maskenpflicht und Hygieneregeln im Zusammenhang mit dem Schutz vor der Corona-Pandemie faktisch ausfiel, zeichnet sich in diesem Jahr schon eine ungewöhnlich früh beginnende saisonale Grippewelle ab. Bereits Ende Oktober meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommern 81 Fälle binnen der 44. Kalenderwoche im gesamten Bundesland. Schnell stiegen die wöchentlichen Neuinfektionen auf bis zu 467 Fälle (47. KW), um sich in der vergangenen Woche sprunghaft zu verdreifachen (1.412 Fälle). „Die Zahlen verdeutlichen, dass eine Grippeschutz-Impfung nun möglichst kurzfristig erfolgen sollte“, unterstreicht Kirsten Jüttner den Appell des Ersatzkassenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Impfung erfolgt traditionell überwiegend in den Hausarztpraxen. Sie ist seit diesem Jahr aber erstmals auch in entsprechend zugelassenen Apotheken möglich. Auch stehen zahlreiche Facharztpraxen sowie verschiedene Gesundheitsämter und Betriebsärzte als Impf-Orte zur Verfügung. Der Grippeschutz-Impfstoff, der in der Regel in den Oberarm gespritzt wird, entfaltet nach etwa 10 bis 14 Tagen seine volle Schutzwirkung.


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