Liebe Leserinnen und Leser, ja, es ist ein schwieriges Thema, aber auch ein wichtiges. Eines, das zum Leben gehört. Und wir benötigen dazu Ihre Hilfe: Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Anfragen von Lesern, die sich ein „Trauerportal“ auf unserer Seite wünschen. Eine andere Möglichkeit als die seit Jahrzehnten üblichen 0815-Anzeigen in Printmedien. Eine Möglichkeit, um die Trauer zu zeigen, aber auch, um diese Trauer mit anderen zu teilen. In so einem „Trauerportal“ können entweder ganz normale Anzeigen veröffentlicht werden, oder die Leser entzünden einfach eine virtuelle Kerze für einen Verstorbenen und schreiben vielleicht ein paar Zeilen – Erinnerungen, gemeinsame Erlebnisse etc. Darüber hinaus ist es möglich, an Jahrestage der Verstorbenen zu erinnern. Und, was ebenfalls wichtig ist: Sich auszutauschen. Denn in der Trauer ist es schlimm, alleine zu sein. Oft hilft es, wenn man mit anderen Betroffenen in Kontakt treten kann, auch wenn man sich vielleicht gar nicht persönlich kennt.
Wir haben in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Trauerbegleitern gesprochen, die uns ebenfalls ermuntert haben, so ein „Online-Trauerportal“ für die Müritz-Region und darüber hinaus aufzubauen. Das ist im Prinzip nichts Neues, sondern gibt es schon in einigen Teilen Deutschlands.
Uns war und ist es aber wichtig, das Ganze professionell anzugehen. Auch Partner haben wir bereits gefunden. Denn, und das gehört auch zur Ehrlichkeit, so ein „Trauerportal“ erfordert zunächst einmal Investitionen. Nicht für die Leser, sondern für uns. Für die Hinterbliebenen und auch die Leser soll das „Trauerportal“ komplett kostenlos sein.
Was uns und auch unsere Partner interessiert: Was halten Sie von einem „Trauerportal“ auf „Wir sind Müritzer“?
Wir würden uns über ganz ehrliche, aber bitte sachliche Meinungen freuen und unsere Arbeit an der Einrichtung dieses Portals umgehend fortsetzen, wenn wir merken, dass es hier einen Bedarf gibt, dass es gewünscht und gebraucht wird.
Also, schreiben Sie uns entweder direkt hier oder per Mail an wirsindmueritzer@t-online.de. Auch weitere interessierte Partner können sich gerne bei uns melden. Vielen Dank!
2 Gedanken zu „In eigener Sache: WsM plant Trauerportal für die Region“
Die Kommentare sind geschlossen.
Das ist eine gute Idee. Wer liest noch Nordkurier oder bekommt den Blitz?
Ich habe 2020 hier bei wsm von einem Sterbefall erfahren: Suchbegriff -> Bernd Krause
Ein Trauerportal fände ich richtig gut. In Sachen Trauer hat die gesamte Gesellschaft einen Nachholbedarf, der einen an das Wort Entwicklungsland denken lässt. Wer von Trauer akut betroffen ist, kann sich auf einmal – peng – im sozial luftleeren Raum wiederfinden!! Viele Menschen pflegen Angehörige langjährig und unter großen persönlichen Opfern. Kontakte können in solchen Zeiten kaum gepflegt werden, denn im Leben der Pflegenden gibt es nur noch den kranken Angehörigen. Wenn der Angehörige dann verstirbt, kommt zu der Situation der Entkräftung, sozialen Vereinzelung und finanziellen Angespanntheit auch noch die Trauer hinzu. Ehrlich, das ist ziemlich viel für einen kleinen Menschen! Ich hätte mir das früher nicht einmal in Albträumen vorstellen können. Auch Mitmenschen, die man gut zu kennen glaubt, ziehen sich von einem zurück. Nicht weil sie böse sind, sondern weil sie sich unbeholfen fühlen. Sicher hat ein Trauerportal auch seine Grenzen. Aber wer Trauer kennt, weiß dass ein kleines gutes Wort den Unterschied machen kann zwischen einem Tag der furchtbar ist oder einem Tag, der halbwegs durchgestanden werden kann. Letztere Tage bilden oft eine kleine Brücke zu insgesamt besseren Zeiten für den Trauernden.
In Deutschland ist es leichter, eine Hilfe für ein liegengebliebenes Auto zu finden, als eine Unterstützung in der Trauer. Trauer ist Schwerstarbeit für die Seele. Es gäbe noch viel dazu zu sagen. Ich finde es gut, dass sich WsM des Themas annehmen möchte. Es kann einen nämlich ganz schön erwischen. Deshalb Daumen hoch fürs Trauerportal!