Inselstadt leistet sich ein 50 000-Euro-Festival
Jahrelang hat die beliebte NDR-Sommertour auf dem Malchower Volksfestplatz Station gemacht. Doch in diesem Jahr entschieden sich die Radiomacher zum zweiten Mal für Klink statt für Malchow. Dennoch möchte Bürgermeister René Putzar eine große Party in der Inselstadt feiern. Und die Mehrheit der Stadtvertreter mit ihm. Kosten spielen dabei offenbar keine Rolle.
So plant die Stadt mit einer auswärtigen Eventagentur für den 6. August das „1. Insel Openair“ mit der Band „Rednex“, die ihre erfolgreichste Zeit schon seit vielen Jahren hinter sich hat.
Dennoch kostet das Ganze rund 50 000 Euro, das Risiko trägt die Stadt Malchow. Der Stadtchef rechnet forsch mit 4500 Besuchern, die jeweils 10 Euro Eintritt bezahlen sollen, um einen Großteil des Geldes wieder einzunehmen.
Für die vielen ehrenamtlichen Organisatoren des beliebten Malchower Volksfestes ein Schlag ins Gesicht. Sie binden hunderte – unbezahlte – Stunden ans Bein, um ein Volksfest zu organisieren, das in der Region seinesgleichen sucht, bekommen für ihre Arbeit keinen Cent und müssen zudem noch mit 17 000 Euro Zuschuss der Stadt auskommen. Und auf der anderen Seite geht die Stadt das Risiko ein, mit der 50 000-Euro-Veranstaltung ordentlich „Nasse“ zu machen.
Denn 4500 Menschen, die für eine „verstaubte“ Band 10 Euro Eintritt zahlen, halten nicht nur die Kritiker unter den Stadtvertretern, sondern auch einheimische Veranstalter, die sich in der Branche auskennen, für mehr als unrealistisch.
Vielleicht wollten die Gewählten das Ganze ja deshalb lieber im nicht öffentlichen Teil beraten.