Investorengruppe hat am Bahnhof freie Fahrt

1. Juni 2015

Warens Bahnhof wird schon in Kürze einen neuen Besitzer haben. Oder besser gesagt mehrere. Die Stadtvertreter entschlossen sich in nicht öffentlicher Sitzung, das Gebäude und rund 2200 Quadratmeter große Grundstück für rund 93 500 Euro an die Investorengruppe Dr. Felix Handy, André Melzer und Arnim Voigtländer zu verkaufen.

Bekanntlich hat die Stadt im vergangenen Jahr von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und so verhindert, dass der Bahnhof zu einem Spekulationsobjekt wird. Denn zuvor ersteigerte eine Firma mit russischen Gesellschaftern die Immobilie und konnte keinerlei Konzept vorlegen (WsM berichtete).

Eine Nachfrage der Verwaltung in Schwerin ergab dann allerdings, dass die Stadt selbst keine guten Aussichten auf Fördermittel hat. Deshalb entschloss sie sich, den Bahnhof wieder zu verkaufen.

Die Investorengruppe hat für das Objekt auch schon konkrete Pläne. Ein medizinisches Zentrum soll es werden. Insbesondere Fachärzte werden sich demnach am Bahnhof ansiedeln. Unter anderem der Oralchirurg Dr. med. dent. Felix Handy.
Oralchirurgen behandeln beispielsweise Mund-Schleimhaut-Erkrankungen, diagnostizieren und entfernen Tumore, Zysten und Weisheitszähne, behandeln Kieferngelenkerkrankungen und sind auch Experten in Sachen Implantologie und Implantatprothetik.
In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit 19 Oralchirurgen niedergelassen, insbesondere in den größere Städten Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Wartezeiten von über einem viertel Jahr für Patienten aus der Müritz-Region auf einen Termin beim Oralchirurgen sind derzeit keine Seltenheit. Eine Praxis an der Müritz würde da Abhilfe schaffen.

Ebenfalls angedacht im roten Backsteinbau am Bahnhof: eine kiefernorthopädische Praxis, eine neurologische Praxis, eine Praxis für Physiotherapie , eine Praxis für Logopädie und eine Praxis für Ergotherapie. Außerdem möchten die Investoren eine Kultur- und Fortbildungsstätte integrieren und denken auch an eine attraktive Gastronomie.

Neben der umfangreichen und auch dringend nötigen Sanierung soll der wenig ansehnliche Anbau, der aus den 70-er Jahren stammt, komplett verschwinden.

Allerdings hat die ganze Sache einen kleinen Haken: Die Investoren können vom Vertrag zurücktreten, wenn es für die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes keine Fördermittel gibt.

Bahnhofne


3 Antworten zu “Investorengruppe hat am Bahnhof freie Fahrt”

  1. MüritzLupo sagt:

    Da bin ich aber froh, das Bahnhofsgebäude
    bleibt erhalten. Ein ausgezeichnetes Konzept.
    Den Investoren wünsche ich viel Erfolg!
    Gruß aus Schöneberg.

  2. Raoul Bajorat sagt:

    Naja, ein bisschen früher etwas gründlicher nachgedacht, hätte auch ein schönes Jugendzentrum draus werden können, ca. 100m vom Standort des Neubaus entfernt, ähnlich groß, verkehrstechnisch ideal angebunden, kein Lärmproblem, da ohnehin neben der Bahn…
    Nur eben viel billiger.

  3. Schulz sagt:

    Herr Bajorat überlegen Sie mal wenn die Jugendlichen ( alle sind nicht so brav) was anstellen & es passiert was sprich Bahnschienen , Zug wie auch immer was ist dann? haben sie sich das mal überlegt.
    Ich sage nur Teterower Straße hätte das Jugendzentrum sein können.
    Da ist man genauso an der Straßenverkehrsanbindung auch näher dran besonders weniger lärm.