Kahlschlag am Warener Mühlenberg
Dieser Kahlschlag am Warener Mühlenberg sorgt derzeit für viele verwunderte Blicke: Auf einer Länge von fast 50 Metern präsentiert sich der Hang am Gerichtsweg seit einigen Tagen regelrecht „kahl rasiert“. Nur zwei drei Zweige ragen hier und da noch aus dem Boden. Doch laut Stadtverwaltung ist das alles ganz normal:
„Der Robinienaufwuchs wurde zurückgeschnitten. Diese Arbeiten werden immer mindestens einmal im Jahr ausgeführt, um die Sichtachse frei zu halten. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb“, heißt es von Sprecherin Stefanie Schabbel auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer.
Mit der Sichtachse – in diesem Fall eine sehr breite – meint die Verwaltung den Blick auf das Denkmal, das an die gefallenen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert.
Landschaftsgärtner, die sich an „Wir sind Müritzer“ gewandt haben, befürchten allerdings, dass durch diesen extremen und ihrer Meinung nach nicht fachgerecht ausgeführten Kahlschlag bei heftigen Regenfällen Teile des Hanges abrutschen könnten.
Eine unbedeckte Oberfläche ist dem direktem Sonnenlicht und Niederschlag ausgesetzt. Somit wird zu erwarten sein, wenn sogar die Humusschicht stellenweise weg ist, das hier massiv mit Bodenerosion zu rechnen ist. Was soll hier nun auf dem Hang in Richtung Wetterseite wachsen wenn kein Halt mehr existiert?
Dort wo wir als Kinder noch Zappelsalat gegessen haben und am Wall entlang ströpen waren, wird nun Dank „freier Sichtachse“ dieses Terrain wohl eher zum Zielgebiet der Ameisen werden.
Ich jedenfalls bin auf den nächsten Platzregen gespannt und erwarte eine Aufarbeitung der Geschehnisse.