Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wird es künftig nur noch ein Jobcenter geben: Aus den bisherigen Jobcentern Mecklenburgische Seenplatte-Nord und Mecklenburgische Seenplatte-Süd wird eine Einrichtung. Die entsprechende Vereinbarung ist gestern von Landrat Heiko Kärger und dem Chef der Agentur für Arbeit, Andreas Wegner, unterzeichnet worden. Ziel der Fusion ist es, Leistungen der Grundsicherung effizienter, bürgernäher und transparenter zu gestalten. Der Hauptsitz wird in Neubrandenburg angesiedelt sein, alle bisherigen Standorte, also auch in Waren, bleiben bestehen.
„Mit der neuen gemeinsamen Einrichtung schaffen wir moderne und serviceorientierte Strukturen, die den Menschen zugutekommen. Wir sorgen für klare Zuständigkeiten, weniger Bürokratie und einen Zugang zu Leistungen aus einer Hand“, sagt Arbeitsagentur-Chef Andreas Wegner. „Gleichzeitig wird die seit Jahren bewährte Zusammenarbeit von Landkreis und Arbeitsagentur im Jobcenter fortgesetzt – nun in einer neuen, leistungsfähigen Struktur. Die neue Vereinbarung gibt dem Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte den Rahmen, um weiterhin erfolgreich Menschen in Arbeit zu bringen. Es entsteht das größte Jobcenter in Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Kompetenzen der beiden bisherigen Jobcenter gebündelt werden. Prozesse werden vereinfacht, Kosten mittelfristig gesenkt – so wird das neue Jobcenter optimal aufgestellt, um seine wichtige Arbeit fortzusetzen.“
Auch Landrat Heiko Kärger zeigte sich überzeugt: „Ich freue mich, dass wir die historisch gewachsene Doppelstruktur der Jobcenter im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte heute beenden. Damit senken wir nicht nur Verwaltungskosten und erhöhen die Servicequalität, sondern der Zugang zu Leistungen kann künftig aus einer Hand, transparent und mit einheitlichen Standards erfolgen.“
Gesetzliche Grundlage und Zielsetzung
Die Neuausrichtung folgt dem gesetzlichen Regelfall nach § 44b SGB II, der eine einheitliche gemeinsame Einrichtung pro Landkreis vorsieht. Die bislang bestehende Doppelstruktur basierte auf einer Sonderregelung, die nun ausläuft.
Beide Träger verfolgen mit der neuen Struktur das Ziel, Verfahren zu harmonisieren, Synergien zu nutzen, Verwaltungskosten zu senken und die Servicequalität für Kundinnen und Kunden deutlich zu verbessern. Der Zugang zu Leistungen soll künftig aus einer Hand, transparent und mit einheitlichen Standards erfolgen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der verstärkten Kooperation mit regionalen Partnern – darunter Arbeitgeber, Kammern, Bildungsträger, Jugendhilfe, Schulen und Wohlfahrtsverbände. Durch diese enge Vernetzung sollen insbesondere die Integrationschancen für erwerbsfähige Leistungsberechtigte weiter gestärkt werden.
Beeindruckende Leistungszahlen unterstreichen Dimension
Bereits im Jahr 2024 betreuten die beiden Jobcenter zusammen:
• 12.006 Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 20.990 Personen, darunter 14.925 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 4.508 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. 4.508 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte, das sind weit überwiegend Kinder bis 15 Jahren
Insgesamt wurden 2024 mehr als 163 Millionen Euro (163.820.834 €) an Leistungen zur Lebenssicherung ausgezahlt:
• 83.599.000 € an Bürgergeld (Bundesleistung)
• 52.463.000 € an Kosten der Unterkunft – also Miete, Betriebskosten und Heizkosten
• 26.388.000 € an Sozialversicherungsbeiträge (Bundesleistung).
Im März 2025 waren 413 Mitarbeiter in den beiden Jobcentern beschäftigt. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Bild: Andreas Wegner, Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, und Landrat Heiko Kärger bei der Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung zum neuen gemeinsamen Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte, das am 1. Januar 2026 an den Start geht.
warum soll ein Jobcenter jetzt effizienter arbeiten ,wenn es jetzt schon nicht funktioniert Anträge zeitnah und kompetent zu bearbeiten
Frau Noe, Effizienzsteigerung heißt nur, weniger Leute machen mehr. Das hat bekanntlich Grenzen, denn der Stress im Jobcenter will sich kaum jemand antun. Bleibt der Ausweg, den Durchsatz zu drosseln. Davon wrd die Behörde zu wahr nicht effizienter, aber kostengünstiger. Nach der Strukturitis kommt die Schrumpfkur, immer. Mal sehen, wie lange welcher Standort dann überlebt. Das macht nichts: Digitalisierung heißt das Zauberwort. Dazu gab es gerade einen Artikel. Nach dem wird, agesichts der raschen Ausbreitung der Zugang geringfügig erschwert. Warum auch nicht. Per App, die mal läuft und mal nicht, reicht. Für wen ist das schon. Wie Digitalisierung hierzulande funktioniert? Pdf-Formulare werden am Bildschirm mit Geistskraft eines Menschen befüllt und am Bildschirm mit Geistenskraft eines Bürokraten geprüft und bewertet und natürlich ausgedruckt, um einem Stempel darunter zu platzieren und es lochen und abheften zu können.
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Dieser Post ist übrigens ohne Unterschrift gültig 🤣