Landkreis: Gartenabfälle verbrennen grundsätzlich verboten

3. März 2023

Die Tage werden wärmer und es beginnt die Zeit der Gartenpflege. Abgeschnittene Äste oder zusammengekehrtes Laub werden dann vielerorts auf einem Haufen gesammelt und verbrannt. Darf man das an der Seenplatte eigentlich? Vom Grundsatz her: Nein, teilt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte jetzt mit. Beim Verbrennen von Gartenabfällen handele es sich um eine unzulässige Form der Abfallentsorgung, genau wie beim Verbrennen von Brettern, Balken, Sperrmüll, Reifen oder anderen Abfällen.
Es gibt aber Ausnahmen:

Laut der Pflanzenabfallverordnung des Landes MV dürfen pflanzliche Abfälle, die auf privat genutzten Gartengrundstücken anfallen, in absoluten Ausnahmefällen in den Monaten März und Oktober an Werktagen während zwei Stunden täglich zwischen 8 und 18 Uhr verbrannt werden. Zum Beispiel, wenn eine anderweitige Entsorgung wie Verrotten durch Liegenlassen, Einbringen in den Boden oder Kompostieren auf dem eigenen Grundstück oder die Nutzung der vom Landkreis Mecklenburgischen vorgehaltenen Wertstoffhöfe nicht möglich oder nicht zumutbar ist.

„Da jedoch allen Bürgern des Landkreises die Möglichkeit offen steht, ihre Gartenabfälle auf einen der 14 Wertstoffhöfe abzugeben, wird diese Voraussetzung in aller Regel eigentlich nicht erfüllt“, so der Landkreis.

In der Stadt Neubrandenburg, den Städten Neustrelitz und Penzlin, im Ortsteil Feldberg, in der Gemeinde Neverin mit dem Ortsteil Glocksin und in der Gemeinde Klink gilt diese Ausnahme allerdings nicht. Die in diesen Gemeinden geltende Allgemeinverfügung verbietet das Verbrennen von pflanzlichen Abfällen im ganzen Jahr.

Was in der Mitteilung des Landkreises nicht steht: Das Entsorgen von Grünabfällen auf den Wertstoffhöfen kostet Geld. Laut aktueller Satzung fallen für Grünabfall pro Kubikmeter 14,56 Euro an.

Der Kreis empfiehlt: Laub, Äste, Zweige, Rasenschnitt, aber auch organische Küchenabfälle können mit wenig Aufwand und etwas Geduld auf dem eigenen Grundstück kompostiert und so in wertvollen Humus bzw. Mutterboden umgewandelt werden. Das schont die Umwelt, freut den Gärtner und spart Geld. Äste und Zweige sollten vor der Kompostierung möglichst zerkleinert werden, um eine schnellere Verrottung zu ermöglichen. Die zerkleinerten Äste sind auch ideal zur Vermischung mit frischen Grasschnitt geeignet, um diesen aufzulockern und Fäulnis zu vermeiden.

Offene Feuer wie zum Beispiel Feuerschalen und Lagerfeuer unterliegen zwar nicht dem Abfallrecht, trotzdem sind auch hier die abfallrechtlichen Regelungen zu beachten. Das bedeutet: Nur trockenes, unbehandeltes Schnitt- und Brennholz darf verbrannt werden. Gartenabfälle, Bau- und Baurestabfälle, Sperrmüll, Fenster, Kunststoffe, Verpackungsmaterial oder andere Abfälle gehören nicht ins Lagerfeuer oder die Feuerschale. Auch dürfen diese nicht mit Flüssigbrennstoffen entzündet werden.

In jedem Fall gilt beim Feuer machen: Brandschutzbestimmungen der jeweiligen Gemeinden beachten. Geeignete Löschmittel sind bereitzuhalten und Rauchbelästigungen sind zu vermeiden. 


11 Antworten zu “Landkreis: Gartenabfälle verbrennen grundsätzlich verboten”

  1. Klaus Thiele sagt:

    Warum wird die Abgabe von Grünabfällen in MV so hoch bepreist, zumal der entstehende Kompost einen Wiederverkaufswert hat? Nahezu 15€/ m3 ! Andere Bundesländer machen es vor: So kostet in Hamburg der 1. Kubikmeter nichts, dafür landet auch nichts in den Wäldern wie in MV.
    Remondis nutzt anscheinend seine Monopolstellung aus, so wurde in diesem Jahr die Hausmüllentsorgung im Preis um 45% angehoben. Es wird Zeit, dass der Landrat hier einschreitet oder einen Wettbewerber zulässt.

  2. Irrelevant sagt:

    Welcher Landrat?
    Der Landkreis arbeitet doch nach dem Motto „wer nichts macht, kann nichts falsch machen“.
    Am Ende verbrennt sowieso jeder wie er lustig ist. Wer soll das auch kontrollieren?

  3. Leon sagt:

    Die Abfallgebühren werden doch wohl durch den Kreistag beschlossen, weder durch Remondis noch durch den Landrat. Also wären die Abgeordneten die richtigen Adressaten für diese Kritik.

  4. Christel sagt:

    In einigen anderen Städten kann man das ganze Jahr Grünschnitt und Gartenabfälle kostenlos abgeben.
    Hier kann man für alles bezahlen…. auch wenn es nicht viel ist, aber aufs Jahr gesehen leppert es sich.
    Ich finde es auch nicht schön, wenn über der ganzen Stadt eine Dunstglocke hängt und man endlich wieder Wäsche raushängen könnte.
    Oder der Abfall in die Wälder gekarrt wird weil es günstiger ist.
    Aber so wie es jetzt ist, ist auch nicht gerade toll.

  5. Garten sagt:

    Wir bringen jährlich bis zu 3 große Speiskübel von nicht kompistierbaren oder nicht zu schreddernden Gartenabfällen nach Röbel zur Deponie. Wir haben NIE MEHR als 3-4 € dafür bezahlt.
    Wir können auch nicht verstehen, warum Baumschnitt nicht geschreddert und im Garten eingesetz wird. Statt dessen beobachten wir, dass Rindenmulch in Größenordnungen gekauft wird um ihn im Garten auszubringen. Das wäre viel ökologischer und preiswerter.

    In Wohngebieten mit kleinen, dicht gelegenen Grundstücken ist das Verbrennen ohne Einschränkung und Ausnahmen untersagt, nach Auskunft des Landwirtschaftsministers Till Backhaus
    10/ 2022

  6. W sagt:

    Da niemand jeden Tag, den er im Garten verbringen möchte, Abfälle wegfahren will, liegt das Zeug meistens monatelang herum. Verlockend der Griff zum Streichholz. Umwelt? Wir sind doch Mecklenburger und „das wurde hier immer so gemacht“. Dämlichere Ausreden gibt es kaum aber häufigere auch nicht. Dabei steckt insbesondere in verholzten Pflanzenteilen ein erheblicher Wert für den Garten. Darin werden massiv Mineralien gespeichert, die man sonst teuer als Dünger kaufen muss, wenn man mehr als nur einen Rasen haben will und kein Kunst- oder Biodünger kommt mit der Fähigkeit, das Bodenleben zu aktivieren und Wasser zu halten, mit Humus mit. Das Shreddern dauert nicht länger als die Fahrt zum Wertstoffhof oder – hat hoffentlich kein „Denunziant“ gesehen – an den Waldrand.

    Im Discounter mit dem A vorne gibt es gerade einen wahrlich langlebigen Walzenshredder einer deutschen Firma mit satten 3000 Watt für billige 200 Euro. Genau so einen habe ich seit Jahren. Läuft. Ihr müsst nur darauf achten, dass die Steckdose mit 16A abgesichert ist, sonst fliegt die Sicherung bei dicken Asten eventuell raus. Doch keine Angst, die volle Leistung wird nicht ständig abgerufen, sodass der Stromverbrauch mit unter 1 Euro pro Stunde Laufzeit in Maßen bleibt. Zwischendurch ausschalten lohnt aber auch immer. Bei den Kosten für Sprit und die beim Wertstoffhof sowie das eingesparte Geld für Dünger oder Pflanzerde rechnet sich das Ding in zwei, drei Jahren. Und der Garten sieht immer aufgeräumt aus, da man das, was man mit der Schere in der einen Hand abgeschnitten hat, sofort in den Einzugsschacht befördern kann. Übrigens: Schlagen tut das eingezogene Zeug, wie bei den lauten, mieserablen Messerhächslern, kaum. Aber es wird wohl weiter von der Masse Einheimischer wie im Mittelalter gemacht, denn es kommt heute darauf an, was die langfristig sinnvollste Lösung ist, sondern was über den Tag hilft. Und so wird uns Mecklenburger dieses öde Thema weiter Jahr für Jahr begleiten.

  7. W sagt:

    Da kaum jemand jeden Tag, den er im Garten verbringen möchte, Abfälle wegfahren will, liegt das Zeug meistens monatelang herum. Verlockend der Griff zum Streichholz. Umwelt? Wir sind doch Mecklenburger und „das wurde hier immer so gemacht“. Dämlichere Ausreden gibt es kaum aber häufigere auch nicht. Dabei steckt insbesondere in verholzten Pflanzenteilen ein erheblicher Wert für den Garten. Darin werden massiv Mineralien gespeichert, die man sonst teuer als Dünger kaufen muss, wenn man mehr als nur einen Rasen haben will und kein Kunst- oder Biodünger kommt mit der Fähigkeit, das Bodenleben zu aktivieren und Wasser zu halten, mit Humus mit. Das Shreddern dauert nicht länger als die Fahrt zum Wertstoffhof oder – hat hoffentlich kein „Denunziant“ gesehen – an den Waldrand.

    Im Discounter mit dem A vorne gibt es gerade einen wahrlich langlebigen Walzenshredder einer deutschen Firma mit satten 3000 Watt für billige 200 Euro. Genau so einen habe ich seit Jahren. Läuft. Ihr müsst nur darauf achten, dass die Steckdose mit 16A abgesichert ist, sonst fliegt die Sicherung bei dicken Asten eventuell raus. Doch keine Angst, die volle Leistung wird nicht ständig abgerufen, sodass der Stromverbrauch mit unter 1 Euro pro Stunde Laufzeit in Maßen bleibt. Zwischendurch ausschalten lohnt aber auch immer. Bei den Kosten für Sprit und die beim Wertstoffhof sowie das eingesparte Geld für Dünger oder Pflanzerde rechnet sich das Ding in zwei, drei Jahren. Und der Garten sieht immer aufgeräumt aus, da man das, was man mit der Schere in der einen Hand abgeschnitten hat, sofort in den Einzugsschacht befördern kann. Übrigens: Schlagen tut das eingezogene Zeug, wie bei den lauten, mieserablen Messerhächslern, kaum. Aber es wird wohl weiter von der Masse Einheimischer wie im Mittelalter gemacht, denn es kommt heute darauf an, was die langfristig sinnvollste Lösung ist, sondern was über den Tag hilft. Und so wird uns Mecklenburger dieses öde Thema weiter Jahr für Jahr begleiten.

  8. ABC sagt:

    In Parchim hängen im Herbst große Laubsäcke an den Strassenbäumen. Dann können die Anwohner das Laub dort hineintun und die Säcke werden vom Entsorger wieder abgeholt. Das ist doch fair. Ich finde es wenig schön, neben all der Arbeit, welches das Harken verursacht, auch noch das Laub der Strassenbäume auf meine Kosten (Zeit, Sprit, Geld, Kraft) entsorgen zu dürfen. Daher Daumen hoch für den Parchimer Weg.

  9. Simon Simson sagt:

    ABC, Laub darf sowieso nicht verbrannt werden, es sei denn, man hat es über den Winter getrocknet. Aber das wäre aberwitzig. Das mit den Säcken ist in Alleen sicher eine interessante Lösung, lädt aber auch zum Missbrauch ein. Und dann darf der Entsorger alles trennen, Glasscherben und Plastik entfernen, denn das will am Ende niemand im gekauften Humus haben. Denn warum soll es bei uns Mecklenburgern in den Säcken anders aussehen, als das Chaos in den verschiedenen Tonnen oder an den Waldrändern? Wer etwas Fläche seins nennen kann, sollte einen Kompost anlegen, auch um die Transporte zu vermeiden. Ansonsten schließe ich mich W an. Übrigens: Ein Walzenhächsler kommt auch mit eine großen Beimengung von Laub klar.

  10. Warener Oldie sagt:

    Im Penzliner Umland wurde, nach Auskunft des Umweltamtes, versucht mit Säcken an den Strassenbäumen Laub zu sammeln.
    Leider gibt es in diesem Land genug Hornochsen, die dann in diesen Säcken Ihren Hausmüll entsorgen. Nach Auskunft des Umweltamtes an mich, wurde diese Variante dann aufgegeben. Ich würde es begrüßen, wenn man wenigstens den gemähten
    Rasen kostenlos abgeben könnte, alles andere kann man sicherlich selber kompostieren.

  11. Regimekritiker sagt:

    Schade dieses Verbot, würde es doch für mehr Vielfalt bei den angebotenen Düften sorgen.
    Seit dem letzten Kälteeinbruch dominiert bei uns im Ort die Note „smokende Pressspanplatte“. Vermute mal, dass die Leute schon ihr Mobiliar durch die Esse jagen, wegen hoher Heizkosten. Andere vielleicht, um Habeck eins, aus Trotz, auswischen zu wollen.
    Da sehnt man sich nach Neuem.
    Beim Verbrennen von Gartenabfällen kann der Begriff „Gras Rauchen“ dann wörtlich genommen werden und erspart die Fahrt nach Holland.
    Schönes Restwochenende