Das Agroneum Alt Schwerin hat zwar gerade Winterpause, doch beim Lichterglanz zum Jahreswechsel am Sonnabend, 30. Dezember, werden noch einmal das große Lagerfeuer lodern, der Grill knistern, der Punschtopf dampfen und zur Dämmerung ein Fackelzug über das Freigelände ziehen. Das Museumsteam freut sich auf zahlreiche Besucher, um in gemütlicher Atmosphäre das Jahr ausklingen zu lassen. Kinder bis 16 Jahre haben freien Eintritt und Erwachsene erhalten Eintritt zum halben Preis.
Museumsleiterin Anke Gutsch blickt in diesem Jahr auf eine ganz besondere Saison zurück, denn das Agroneum Alt Schwerin feierte sein 60-jährigen Bestehen. Was am 12. Februar 1962 zunächst mit einem Beschluss der SED-Bezirksleitung Neubrandenburg mit dem Forschungsauftrag „Von der Marktgenossenschaft zum sozialistischen Dorf“ in Alt Schwerin begann, wurde anlässlich Walter Ulbrichts 70. Geburtstag am 30. Juni 1963 als „Agrarhistorische Sammlung“, einer Außenstelle des Müritz-Museums, in Alt Schwerin eröffnet.
Damit war der Grundstein gelegt für „ein etwas anderes Freilichtmuseum“. Das gesamte Dorf Alt Schwerin mit seiner fast vollständig erhaltenen Gutsanlage sollte in das Konzept einbezogen werden. Daran orientierten sich die historischen Dokumentationsschwerpunkte der Entwicklung der Region als Kulturlandschaft, der sozialen Strukturen und der „landwirtschaftlichen Praxis“ bis heute. Ein weites Feld, das es qualifiziert und lebendig zu „beackern“ galt. Dass dies in vollem Umfange über die vergangenen 60 Jahre gelungen ist, beweist das heutige Agroneum, als eines der attraktivsten agrarhistorischen Museen mit seiner Alleinstellung in vielen Ausstellungsbereichen. Und die haben es in sich. Denn nicht nur schweres Ackergerät, von den zahlreichen Schleppern über alle nur erdenklichen landwirtschaftlichen (Groß-)Geräte und -Maschinen, bis zu den Agrarflugzeugen reicht das Spektrum – sondern dann wären da auch noch die wunderschönen „immobilen Exponate“, die historischen, teilweise translozierten, Wohn- und Gewerbegebäude. Ein besonderes Highlight darunter ist die Schnitterkaserne. Eine 1904 für die Erntehelfer des Gutes errichtete Unterkunft, die seit 1988 eine Ausstellung „5.000 Jahre Landwirtschaft in Mecklenburg“ beherbergt, die bis heute noch im Originalzustand erhalten ist.
Lebendig wird die Geschichte, wenn sich die Tore zu den vielfältigen Veranstaltungen öffnen. Denn das Agroneum Alt Schwerin ist ein Museum zum Anfassen und Mitmachen und auf dem großen Freigelände geht es dann richtig rund. Da wackelt zum Beispiel die Heide, wenn die „Dicken“ während der „Kaltbluttage“ im Einsatz sind. Oder wenn es mit Volldampf voraus geht, bei den „Internationalen Dampftagen“. Freunde der historischen Schlepper kommen ebenso auf ihre Kosten. Das große Oldtimer-Treffen ist ein Riesen-Spaß für die kleinen und großen Trecker-Fans. Und dann sind da noch die Pflanzen-, Töpfer-, Kürbis-, Schlachte- und Kartoffelfeste, die jedes Jahr viele Tausend Besucher begeistern.
„Es gibt immer etwas zu erleben für unsere Besucher“ berichtet Anke Gutsch „zusätzlich haben wir speziell zum 60.Jubiläum in diesem Jahr eine abwechslungsreiche Festwoche gestaltet
Dass so eine Saison nicht ohne Teamgeist und Unterstützung auf die Beine zu stellen ist hebt die Museumsleiterin besonders hervor: „Alle Museumsmitarbeiter haben auch in diesem Jahr wieder großartige Arbeit geleistet. Gemeinsam mit den vielen Händen unserer Helfer, Ehrenamtlichen, den Aktiven und den Partnern, konnten wir für unsere Besucher Landwirtschaftsgeschichte hautnah erlebbar machen und lebendig präsentieren.“
Weitere Informationen rund um das Agroneum Alt Schwerin stets aktuell auf www.agroneum-altschwerin.de .