Liebesbetrüger legt Mann an Seenplatte herein – Polizei sucht weitere Geschädigte

23. Dezember 2021

Sollte man – in diesem Fall wirklich ein Mann – freizügige Fotos von sich selbst via Internet verschicken? Die Polizei rät Jugendlichen und jungen Frauen immer wieder davon ab. Zu oft haben enttäuschte Liebhaber mit solchen Bildern schon schlimmen Unfug getrieben, gerade wenn Beziehungen mit Trennungen enden. An der Mecklenburgischen Seenplatte muss die Polizei jetzt aber so einen Liebesbetrug in ungewöhnlich krimineller Konstellation klären. Die Ermittlungen richten sich gegen einen Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren aus der Nähe von Neustrelitz. Er soll gezielt Männern per Internet gleichgeschlechtliche Avancen gemacht und die Opfer später mit ihren Bildern erpresst haben. Hier sucht die Polizei noch weitere Geschädigte.

Der Fall wurde durch eine Anzeige Ende November bekannt. Ein Mann kam zur Polizei und berichtete, was ihm erkennbar schwergefallen sei, dass er jemand im Internet kennengelernt habe. Beide chatteten miteinander. Der spätere Geschädigte sendete Fotos an den „Online-Liebhaber“.

Kurz danach habe sich der Tatverdächtige, beim Geschädigten gemeldet und 2000 Euro als „Schweigegeld“ verlangt. Sonst würden die Bilder veröffentlicht. Der Geschädigte habe wohl auch aus Scham erstmal gezahlt. Als der Tatverdächtige noch mehr Geld verlangte, kam die Anzeige.

Die Polizei verfolgte die Spur und rückte dem Verdächtigen bei einer Durchsuchung auf den Pelz. Damit hatte der wohl eher nicht gerechnet. Beweismittel wurden beschlagnahmt. Der Mann habe die Tat eingeräumt. Der Verdächtige komme zudem für eine ähnliche Tat in Betracht, die bereits im Frühjahr bekannt wurde. Die Polizei sucht nun nach weiteren Männern, die auf diese Maschen hereingefallen sind, sich aber noch nicht geoutet haben.

Opfer von Straftaten sollten sich vertrauensvoll an eine beliebige Polizeidienststelle wenden. Zudem könne auch digital über die Internetwache der Landespolizei Anzeige erstattet werden. Diesen Dingen werde „in jedem Fall vertraulich und vorurteilsfrei nachgegangen“, auch um Andere vor Enttäuschungen und Straftaten zu schützen.


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