Malchow setzt sich mit Energie aus Wasserstoff auseinander
Großes Interesse der Inselstädter an der Auftaktveranstaltung zum „Energie- und Wasserstoffstandort Malchow“: Etwa 65 Frauen und Männer folgten der Einladung der Stadtwerke und der Stadtverwaltung, um sich in der „Werleburg“ über die Themen Energie, Klimaschutz und Wasserstofftechnologien auszutauschen. Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der Akteure durch Bürgermeister René Putzar stellte Werkleiter Robert Kersting aktuelle Herausforderungen der Energie- und Wärmewende vor. Kersting unterstrich jedoch auch die Chancen, die diese Veränderungen für Malchow bereitstellt – insbesondere auch für die Stärkung des Gewerbestandortes. Danach wurden aktuelle Projekte und Maßnahmen der Stadt vorgestellt. Hier sind beispielsweise die Konzipierung einer verbesserten Stromanbindung, die Modernisierung der Fernwärme und Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs im Klärwerk zu nennen. Aber auch Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung und zum Ausbau der Elektromobilität wurden erläutert.
Den zweite Schwerpunkt des Abends bildete das Zukunftsthema Wasserstoff. Dieser Energieträger kann eine Alternative zum Erdgas werden und so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Deshalb spielt dieses Thema auch in Malchow eine Rolle. Die Potentiale, aber auch die Herausforderungen, die die Produktion, der Transport und der Vertrieb von Wasserstoff mit sich bringen, sind vielschichtig. Aus diesem Grund ist es wichtig, solche weitgreifenden technologischen Neuerungen gut vorzubereiten. Die Stadtwerke haben deshalb mit den Firmen Electricité de France (EDF) und Urbanomy eine Vereinbarung zur Erarbeitung einer Projektstudie für Malchow geschlossen.
Stefan Markwart, Leiter der Strategieentwicklung bei EDF, und seine Kollegen stellten die Ziele und die Arbeitsschritte der geplanten Wasserstoff-Potentialanalyse anschaulich vor. Unter anderem sollen in der ca. 8-monatigen Studie die zwei Schwerpunktthemen Gewerbe und Wohnen auf Einsatzmöglichkeiten für Wasserstoff untersucht und Verknüpfungspunkte sowie Synergien zu bestehender Infrastruktur und Industrie gefunden werden. Die Finanzierung dieser Studie soll aus Fördermitteln und Eigenanteilen der Projektpartner erfolgen.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Fragen zur Wirtschaftlichkeit, zu einer möglichen Bürgerbeteiligung an zukünftigen Energieprojekten, zu technischen Details und zu Maßnahmen der Energieeinsparung und Optimierung erörtert. Es gab allgemeine Zustimmung und Bestärkung, das Thema Wasserstoff für Malchow zu erschließen. Nun wird auf die Bestätigung der Fördermittel gewartet, damit die Studie beginnen kann.