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Personalmangel: Restaurants kochen auf Sparflamme

Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie an der Mecklenburgischen Seenplatte gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Jörg Dahms von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), und nennt als Grund den Personalmangel, der fast überall zu spüren ist.

Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Dahms. Der Geschäftsführer der NGG Mecklenburg-Vorpommern schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings … – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Jörg Dahms.

Allein für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 134 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: 100 unbesetzte Jobs warten auf einen Küchen-Profi. Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 29 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt NGG-Geschäftsführer Dahms.

In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Jörg Dahms klar. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.

„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“

Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Kreis Mecklenburgische Seenplatte ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Jörg Dahms.

6 Gedanken zu „Personalmangel: Restaurants kochen auf Sparflamme“

  1. „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“- wenn ich so etwas lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln!

    Wenn Jemand im Dienstleistungssektor (z.B. Gastronomie) arbeitet, dann wird gearbeitet, wenn andere frei haben, denn ansonsten kommen ja keine Kunden. Morgens geht Niemand ins Restaurant, das passiert Mittags und Abends. Also muß man die Arbeitszeiten am Bedarf des Kunden anpassen und nicht wegen der Gewerkschaft.

    Wenn Löhne erhöht werden, geht die Hälfte der Lohnerhöhung für die Lohnnebenkosten/ Abgaben drauf, es freuen sich nur das Finanzamt, das marode Krankenkassensystem und das marode Rentensystem, beim Arbeiter kommt der geringste Teil an. Und wenn die Löhne erhöht werden, müssen natürlich auch die Preise erhöht werden und wenn alle die Preise anziehen müssen, ist der Mehrwert durch die Lohnerhöhung in kürzester Zeit wieder weg. Das ist die Lohn-Preisspirale in die man sich begibt.

    Bezüglich Azubis weiß man ja schon länger, daß wir nur noch ein Land von Akademikern waren/ sind/ werden. Real will doch kein Schulabgänger mehr aktiv und schon gar nicht mehr im Handwerk arbeiten. Ganz einfache Lösung, wer in der 8.Klasse nicht den Notendurchschnitt von unter 2,0 hat studiert nicht, sondern macht die Schule bis zur 10.Klasse zu Ende und dann eine Ausbildung. Wer keinen Ausbildungsplatz findet bekommt einen vom Amt zugewiesen, tritt er ihn nicht an, gibt es kein Geld vom Amt.
    Bei den hellen Köpfen (Durchschnitt unter 2,0) bezahlt der Staat einmalig die Studiengebühren, bei Studienabbruch müssen die Studiengebühren zurückgezahlt werden und für jedes weitere Studium ist man finanziell selbstverantwortlich.

    Hörst sich drastisch an, aber man muß die Jugend mal wieder auf den Boden der realen Tatsachen zurückholen und sie müssen wissen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist.

  2. Das wird leider ein Traum bleiben. Ich arbeite selber als Koch hier in Waren und habe 14 Euro Stundenlohn,wie viele meiner Kollegen auch . Eigentlich ein Unding,aber wir haben schon längst die Hoffnung auf mehr und fairen Lohn aufgegeben. Und deshalb wird diese Branche die nächsten Jahre endgültig kaputt gehen,am fehlenden Personal .

  3. 14 Euro Stundenlohn bei 170 Stunden im Monat = 2.380 Euro Brutto im Monat, bei Steuerklasse 1 bleiben noch ca. 1.600 Euro Netto übrig. Alle Kosten wie Miete, Auto, Handy, GEZ, Anziehsachen, Lebensmittel usw. runter, dann bleiben am Monatsende noch 100-150 Euro übrig, wenn dann noch was außerplanmäßig kaputt geht ist es schon Minus. Luxus wie Konzert- oder Restaurantbesuche sind überhaupt nicht drin.
    Die Leistungsempfänger vom Amt lachen sich doch kaputt, die haben auch nicht mehr, bleiben aber jeden Morgen im Bett…….Die bezahlt der, der jeden Morgen aufsteht ja auch mit

    Arbeit muss ich lohnen, der der jeden Morgen aufsteht, muß wissen und spüren weshalb er das macht.

  4. Moin,
    Viele Branchen die jetzt über Personalnot jammern, haben vor 15-20 Jahren durch ihre Bezahlung (Vollzeit für 1100-1300 € brutto z.Bsp. Gastro, Pflege und eigentlich die ganzen freien Berufe wie Steuerfach-, Rechtsanwaltsgehilfen, Architekten, die Ärzte mit ihren Arzthelferinnen) jeden abgeschreckt diesen Beruf zu erlernen bzw. weiter auszuüben. Und jetzt auf die Jugend bzw. Politik schimpfen ist natürlich am einfachsten.

  5. Hallo Ur-Warener du hast ja sowas von Recht 👍fang wir doch mal ganz oben bei unseren Politiker an kein Berufabschluss und Studium x mal abgebrochen unsere Köche und Servicepersonal können wenigstens was vorweisen LG

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