Medaillen-Regen für Warener Kanuten in Lübeck

15. Mai 2023

Die Warener Kanuten haben das schöne Wetter am Wochenende genutzt, um auf der Wakenitz in Lübeck reichlich Lohn für die anstrengenden Trainingseinheiten der letzten Monate zu sammeln. Sie kehrten mit vielen Medaillen zurück an den Tiefwarensee. Wie groß war manchmal die Klage über die hohen Trainingsbelastungen im Winter. Manchmal fragte sich Kay Wermann, ob er wirklich zu viel von den Kindern verlangen würde: Klimmzüge, Sit-Ups, Übungen mit der Hantel, mit dem eigenen Körpergewicht und dann noch kilometerlange Trainingsfahrten auf dem Tiefwarensee oder im Trainingslager auf dem Güstrower See. Die Anforderungen waren hoch. Und für die Regatta in Lübeck wurde nur gemeldet, wer sich diesen Anforderungen im täglichen Training auch stellte. Den Lohn durften sich die Kinder nun selbst abholen.

Denn in Lübeck wurde über verschiedene Strecken sowohl im Einer als auch im Zweier und Vierer gestartet. Nach den 500 Metern mussten die 250 Meter und danach die 100 Meter gefahren werden. Als Sahnehäubchen dazu gab es am Sonntag noch die Langstrecke über 2000 Meter bei den Kindern, über 6000 Meter bei den Großen.

Besonders stolz war das Trainerteam dabei auf Hollie Duwe und Minette Engels. Die beiden hatten eigentlich schon mit dem aktiven Sport aufhören wollen. Immerhin bereiten sie sich schon darauf vor, bald selbst als Übungsleiterinnen vor einer Gruppe zu stehen. Das ist nicht so leicht: Übungsleiterlehrgang, Rettungsschwimmerlehrgang, Motorbootführerschein sind erforderlich, bevor man sein Wissen an die Jüngeren weitergeben kann. Hollie und Minette haben am Wochenende eindrucksvoll gezeigt, dass sie nichts verlernt haben, sie sind ganz vorne gefahren, und auch die technische Bewertung ihrer Fahrten wird gut.

Denn der Vorteil der modernen Technik wird auch in Waren beim täglichen Training angewendet. Und die Fotos vom Wettkampf werden den einzelnen Kindern gezeigt, um ihnen die nicht immer einfache Technik beim Paddeln zu erklären. Obwohl nicht immer alles perfekt aussah (aber ein Trainer findet immer etwas, was er kritisieren kann) waren die einzelnen Starter gnadenlos effizient. In jedem Rennen gab es eine Medaille. So gut hat Waren lange nicht in Lübeck abgeschnitten – es reichte diesmal sogar zu Platz 3 in der Mannschaftswertung von mehr als 10 Vereinen aus Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Hamburg und Dänemark.

Und so verdient jeder einzelne Starter eine namentliche Würdigung: Vincent Cleemann, der auf allen Einzelstrecken die Bronzemedaille erkämpfte, Neah Radtke, die allein und mit Polly Meier im Zweier erfolgreich war. Ebenso Lilli Gardemann, die zusammen mit Emily Duwe im Zweier fuhr und gemeinsam mit Neah und Polly auch im Vierer zweimal startete. Bo Beier und Lilli Wermann starteten in ihren Altersklassen allein, sie konnten deshalb „nur“ vier Goldmedaillen im Einer erkämpfen. Moritz Wendorf und Leonhard Reich starteten zusammen im Zweier, während Leonhard noch die Rennen im Einer fuhr. Kay Wermann zeigte allen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und siegte im C1 bei den Senioren. Der einzige Starter des MSC ohne Medaille war Ronald Schmidt, der nach 33 Jahren Wettkampf-Pause die 6000 Meter im Einer in Angriff nahm und die Stärke der Konkurrenz anerkennen musste.

Betreut wurden die Kinder von Freitag bis Sonntag von Abteilungsleiter Martin Maas, Jugendwart Oliver Götz, den Trainern Kay Wermann und Mario Koch. Aric Rettig nutzte sein freies Wochenende, um zu helfen. Und ein großer Dank geht an die vielen Muttis, ohne deren Hilfe auch ein eingespieltes Trainerteam nur die Hälfte schaffen kann.

Die nächsten Trainingseinheiten werden jetzt nicht einfacher, denn am 3. Juni richtet der MSC seine Sprintregatta in Waren auf dem Innen-Tiefwarensee aus. Dort wird die Konkurrenz schon schwerer – weil jetzt jeder gegen uns gewinnen will.


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