„Menschenfigur ist des Bildhauers Muttersprache“ – Werke von Volkmar Kühn in Neustrelitz
Sie heißen „Magierin“,“Prozession“, „Balance“ oder Auf gleicher Ebene“ – In Neustrelitz sind derzeit Bronzearbeiten eines der bedeutendsten deutschen Bildhauers der Gegenwart zu sehen. Die Galerie in der Schlosskirche zeigt unter dem Motto „Aus dem Leben“ Werke mit Hintersinn des Bildhauers Volkmar Kühn. Charakteristisch für die Arbeiten des 76-jährigen Künstlers aus Thüringen sind vor allem überlange Finger, die mit dem Betrachter in einen Dialog treten wollen.
Die 17 Arbeiten des Thüringers bestehen aus mehr als 30 Figuren, die jeder für sich eine Botschaft haben, wenn man sich darauf einlässt. Es ist die erste Sonderschau der Plastikgalerie in diesem Jahr. So können Betrachter auch die geschickt in Szene gesetzte Beleuchtung genießen, die den Figuren eine zusätzliche Diemension verleiht. Kühn, der sich zur Eröffnung eher im Hintergrund hielt, ließ den MDR Journalisten Michael Hametner sprechen und dieser nannte Kühn einen „Künstler, der die Figur mühelos beherrscht.“ Er schaffe keine „verrätselte Kunst“. Kühn stehe auch in der Tradition Barlachs, der einmal sagte: „Menschenfigur ist des Bildhauers Muttersprache.“
Kühns Arbeiten beleuchten vor allem das Verhältnis des Menschen zur Natur und zu sich selbst. Eine Figurengruppe trägt den Titel „Und immer wieder Maskenzeit“. Sie steht für Menschen, die vor 30 Jahren während der friedlichen Revolution in Ostdeutschland ihre Masken abgesetzt hatten – sie aber nun nach „Erlernen des Kapitalismus “ wieder tragen.Arbeiten des Thüringers sind in etlichen Städten Ostdeutschlands . Die Ausstellung läuft bis zum 28. Juli.