Minister will bei Aal-Besatz und Kormoran-Bekämpfung helfen

10. Mai 2022

Wer auf den Binnengewässern in Mecklenburg und Vorpommern angelt, soll auch in Zukunft möglichst viele Fischarten fangen dürfen – darunter auch den Aal. Das haben die Binnenfischer und der Anglerverband MV jetzt mit Landesfischereiminister Till Backhaus (SPD) abgesprochen. Auf ihrem ersten Treffen nach den Corona-Einschränkungen haben sich etwa 60 Fischer, Angler und Fischerei-Fachleute am Montag in der Europäischen Akademie in Waren an der Müritz getroffen. Dabei kam es auch zu einer Art Wachablösung. Der langjährige Vorsitzende des Binnenfischereiverbandes Ulrich Paetsch, früher Prokurist bei den Müritzfischern – wurde offiziell verabschiedet. Der 70-Jährige übergab „das Zepter“ an den 39-jährige Martin Bork aus Wesenberg (Foto). Der junge Fischereifachmann kann zumindest auf ein sicheres Fundament aufbauen, wie bei der Jahrestagung deutlich wurde.

So konnten die etwa 50 Betriebe im Binnenland ihr wichtigstes Ziel der letzte Jahre bereits erreichen: Die langfristige Pachtung der landeseigenen Gewässer. Wie Backhaus zuletzt angekündigt hatte, müssen die Fischer nun zwar etwas mehr bezahlen, haben dafür aber Vertragslaufzeiten von 18 Jahren erhalten.

Damit können die betreffenden Fischer bis 2039 planen, womit manche auch ihre Nachfolge regeln wollen. Insgesamt betrifft das rund 57 000 Hektar Wasserfläche. Im ganze Bundesland stellen die Fischer auf insgesamt 65 000 Hektar Wasserfläche in Seen und Fließgewässern den Aalen, Zandern, Forellen, Maränen, Hechten und Schleien sowie andere Arten nach.

Doch weil die Seen immer sauberer werden und dadurch immer weniger Nährstoffe enthalten, ändert sich die Fischfauna. Und auch den Kormoranen – dem Dauerfeind der Fischer – fällt das Jagen in klaren Seen leichter.

Backhaus sicherte den Fischern zu, sich weiter für eine Bejagung der landesweit etwa 10 500 Brutpaare starken Kormoranbestände einsetzen zu wollen. „Doch bisher habe ich mir bei dem Thema die Zähne ausgebissen“, räumte Backhaus unumwunden ein. Auf jeden Fall will der Minister dafür sorgen, dass keine neuen Kormorankolonien entstehen – wie es am Krakower See den Anschein hat. An diese Absprache will er die Naturschützer erinnern.


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