Müritz-Volleyballer mit perfektem Einstand in Verbandsliga

14. September 2020

Unerwarteter Doppelerfolg der ersten Herren: Dass man vom ersten Spieltag in Greifswald nach dem Aufstieg in die Verbandsliga mit zwei Siegen sowie fünf Punkten im Gepäck die Heimreise antreten würde, davon hatten die Volleyballer des SKV Müritz im Vorfeld vielleicht maximal geträumt. Dass dieser Traum am Ende Realität wurde, war das Ergebnis einer leidenschaftlich kämpfenden und auch spielerisch deutlich verbesserten SKV-Mannschaft. Aber der Reihe nach…

Zunächst durften sich mit Gastgeber ESV Turbine Greifswald und dem Güstrower SC die beiden etablierten Verbandsligateams duellieren. In einem spannenden und umkämpften Match behielten die zu sechst (!) angereisten Güstrower mit 3:2 die Oberhand.
Anschließend fiel für die SKV-Herren der Startschuss in der neuen Liga – und zu Beginn des Spiels gegen Güstrow schien man beinahe ein wenig übermotiviert zu sein und wirkte in manchen Aktionen noch recht hektisch und fahrig, doch das legte sich im Laufe des Satzes zusehends. Angetrieben von jeder Menge Stimmung auf und neben dem Feld wurden vor allem im Block wichtige Punkte erzielt, die am Ende mit ausschlaggebend für die wichtige Satzführung waren (26:24).

Im zweiten Satz wirkten die Müritzer Volleyballer zwar deutlich ruhiger, ließen jedoch im Angriff durchaus Chancen liegen oder spielten vermeintlich leichte Abwehrbälle nicht optimal nach vorne. So lief man zunächst einem kleinen Rückstand hinterher, konnte diesen aber zur Satzmitte wieder wettmachen. Die Fehlerquote im Angriff ging zurück, während die Güstrower ihrerseits mehr davon machten. Mit 25:21 ging auch der zweite Satz an den SKV.
Im dritten Durchgang agierte man – bis auf eine kleine Schwächephase zur Satzmitte – sehr konzentriert und nutzte die sich bietenden Chancen gegen nun müde wirkende Güstrower. Mit einem am Ende deutlichen 25:19 wurde auch dieser Satz gewonnen und der viel umjubelte erste Saisonsieg gefeiert. Man würde also in jedem Fall etwas Zählbares mit nach Hause nehmen – aber ging da vielleicht sogar noch mehr?

Lange Ballwechsel und druckvolle Angriffe

Um es vorwegzunehmen – das Spiel gegen Gastgeber ESV Turbine Greifswald entwickelte sich zu einem überaus spannenden, von beiden Seiten umkämpften und wirklich sehenswerten und vor allem fairen Spiel, das über die volle Distanz ausgetragen wurde. Alle Satzausgänge waren sehr knapp, und kein Team konnte zu irgendeinem Zeitpunkt mehr als drei bis vier Punkte in Folge machen. Geprägt von zahlreichen langen Ballwechseln, lautstarken Anfeuerungen, druckvollen Angriffen gewann Greifswald Satz zwei und drei (jeweils 25:23), während die SKV-Herren die Durchgänge eins und vier (26:24 und 25:20) für sich verbuchen konnten. So musste die Entscheidung im Tie Break fallen, in dem die Führung – wie sollte es auch anders sein – stets wechselte und beide Mannschaften den beinahe zweistündigen Krimi fortsetzten.
Beim 9:10 aus Sicht des SKV konnte man dank guter Aufschläge eine Mini-Serie erzielen (12:10). Beim 13:12 war es dann ein umjubelter Einerblock, der zum 14:12 und zwei Matchbällen führte. Den ersten konnten die Gastgeber noch abwehren, ehe ein Aufschlagfehler das 15:13 und damit den 3:2-Erfolg der SKV-Herren besiegelte. Die Freude war entsprechend riesengroß und man hatte es tatsächlich geschafft, auch das zweite Spiel des Tages zu gewinnen.

Doch über allem steht die mannschaftliche Geschlossenheit und das gesamte Auftreten des Teams. Selbstredend gehören Greifswald und Güstrow nicht zu den Spitzenteams der Liga, dennoch war der Leistungsunterschied zu den Gegnern aus der Landesliga deutlich zu spüren, und so freut man sich riesig über den gelungenen Einstand in der Verbandsliga – gleichwohl wissend, dass mit Sicherheit noch ganz andere Kaliber kommen werden. Aber die SKV-Herren haben gezeigt, wozu sie in der Lage sind und müssen nun auf dieser Leistung weiter aufbauen.
Anbei noch bemerkt: Neuzugang Francisco Aguirre, dessen Spielberechtigung am Freitag erfreulicherweise noch kam, feierte gegen Greifswald einen absolut gelungenen Einstand.
Und gute Besserung an Mittelblocker Alex, der trotz beim Training am Donnerstag erlittener Verletzung mitgereist war und kräftig anfeuerte. Vielen Dank zudem an die mitgereisten Zuschauer, die tatkräftig unterstützt haben – vor dem Hintergrund der Entfernung zum Spielort und des gestrigen schönen Wetters einfach nur klasse.

Spielbericht: Axel Borchwaldt


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