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MV: Immer mehr Diebstähle aus Agrarbetrieben

Im gesamten Landesgebiet Mecklenburg-Vorpommerns verzeichnet das Landeskriminalamt seit Jahresbeginn eine Zunahme von besonders schweren Diebstahlsdelikten im Bereich der Agrarwirtschaft. Mit Stand vom 4. Mai sind in diesem Jahr bisher 17 Taten zur Anzeige gebracht worden. Zumeist werden Pflanzenschutzmitteln und in einem Fall Saatgut gestohlen. Die Schadensummen beläuft sich bisher auf rund 775.000 Euro. Im gesamten Vorjahr waren lediglich vier entsprechende Taten mit 129.600 Euro Schaden in Mecklenburg-Vorpommern registriert worden. Angegriffene Objekte sind vornehmlich ländlich gelegene Agrarbetriebe, Lager- und Vertriebsstätten. Erfahrungsgemäß handelt es sich um ein saisonales Phänomen, welches insbesondere im Frühjahr zu verzeichnen ist. So wie in der Nacht zum Montag in Schwinkendorf. Dort entstand ein Schaden von rund 40 000 Euro.

Womöglich sind die Diebe mitsamt Fahrzeug jemandem aufgefallen. Hinweise zu auffälligen Geräuschen oder Personen, aber auch zu Fahrzeugen, die im Bereich des Betriebs am Abend oder nachts standen, können für die Polizei für die weiteren Ermittlungen hilfreich sein. Wer etwas gesehen oder gehört hat, meldet sich bitte bei der Polizei Waren unter 03991 / 1760.

Und hier ein paar Tipps der Polizei zur Diebstahlsprävention:

Diebstähle in diesem Bereich, können, wie auch in anderen Bereichen der Eigentumskriminalität durch mechanische, elektronische und personell-organisatorische Maßnahmen verhindert oder zumindest erschwert werden.

1. Einfriedung

Das ungehinderte Betreten und Verlassen des Firmengeländes kann durch eine lückenlose Umzäunung erschwert werden. Ein Zaun in fester Bauweise und ausreichender Höhe verhindert bzw. erschwert ein unbefugtes Betreten. So kann zum Beispiel ein Hofgrundstück mit einem Stahlgitterzaun und einem entsprechend massiven Zufahrtstor eingefriedet werden. Einfache Maschendrahtzäune haben wenig Sicherheitswirkung.

2. Bepflanzung und Aufstiegshilfen

Hohe und dichte Hecken bzw. Sträucher bieten Einbrechern eine gute Deckung, gebäudenahe Bäume eignen sich als Aufstiegshilfe. Auch Leitern, Mülltonnen usw. dienen Einbrechern als Aufstiegshilfen. Gerade auf einem Firmengelände gibt es aber mitunter noch viele andere Gegenstände und Einrichtungen, die sich gut eignen, auf Dächer oder an höher gelegene Fenster zu gelangen. Auch muss damit gerechnet werden, dass geübte Kletterer an Regenfallrohren, Blitzableitern oder über Anbauten und Vordächer hochklettern.

3. Grundschutz für das Gebäude, den Hof, die Werkstatt

Neben der schwerpunktmäßigen Sicherung der Geräte und Fahrzeuge sollte das Werkstatt- und Bürogebäude wenigstens eine mechanische Grundsicherung aufweisen. Dazu gehört die Sicherung aller Außentüren/-tore, der Fenster, Kellerlichtschächte und sonstiger sicherheitsrelevanter Gebäudeöffnungen.

4. Besonders gesicherter Raum und Wertschutzschrank

Nicht in jedem Fall ist eine umfassende Gebäudesicherung realisierbar. Daher wird vorgeschlagen, einen besonders gesicherten Raum zu schaffen oder/und eine Aufbewahrung in einem gesicherten Behältnis (Wertschutzschrank) vorzunehmen. Bereits vorhandene Räume, z.B. Keller, könnten entsprechend nachgerüstet werden.

5. Einbruchmeldeanlage (EMA)

Mechanische Sicherungen sind für den Einbruchschutz besonders wichtig und sollten deshalb an erster Stelle stehen. Einbruchmeldeanlagen verhindern zwar keinen Einbruch, bieten aber einen wichtigen zusätzlichen Schutz. Je nach Art und Umfang kann eine Einbruchmeldeanlage abschrecken, so dass es erst gar nicht zum Einbruch kommt, oder sie kann bei einem erkannten Einbruch schnell und gezielt hilfeleistende Stellen alarmieren.

6. Videoüberwachungsanlage

Wie auch die Einbruchmeldeanlage verhindert allein eine Videoüberwachungsanlage keinen Einbruch – sie kann jedoch den mechanischen Grundschutz ergänzen. Für viele Täter wirkt eine Videoüberwachungsanlage abschreckend, da sie – insbesondere in Verbindung mit einer Einbruchmeldeanlage – das Risiko erhöht, entdeckt zu werden. Darüber hinaus kann eine Videoüberwachung im Schadensfall die Aufklärung der Tat durch geeignete Bilder erleichtern und wichtige Fahndungsansätze für die Ermittlungsbehörden liefern.

7. Beleuchtung

Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend. Daher wird empfohlen, eine den örtlichen Verhältnissen angemessene Beleuchtung des Hof-/Firmengrundstücks sowie einbruchgefährdeter Gebäudebereiche vorzunehmen.

8. Individuelle Kennzeichnung und Erfassung von Gegenständen

Neben der Möglichkeit Diebesgut zuordnen zu können, dient die individuelle Kennzeichnung von Gegenständen der Prävention. Markierte Gegenstände sind für Täter weniger attraktiv. Das zusätzliche Anbringen von Aufklebern an Gegenständen verdeutlicht die individuelle Kennzeichnung visuell und kann so beim Täter abschreckend wirken. Die Polizei empfiehlt daher, Wertgegenstände entsprechend individuell zu kennzeichnen und eine sogenannte Wertgegenstandsliste zu führen.

9. Organisatorische Maßnahmen

  • Sensibilisierung und Einbeziehung der Mitarbeiter für das Thema Sicherheit führt zu einer besseren Akzeptanz erforderlicher Maßnahmen,
  • regelmäßige Kontrollen zum Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen im gesamten Betriebsbereich,
  • Erstellen hauseigener Anweisungen.

10. Sonstiges

Achten auf verdächtige Personen, die Ausspähversuche unternehmen, z.B. auf Kunden in Räumen, die nicht für den Publikumsverkehr bestimmt sind oder sich auffällig für Büroräume interessieren. Überprüfen von Kundenparkplätzen nach Geschäftsschluss bezüglich verdächtiger Fahrzeuge.

11. Beratungsservice der Polizei

Eine individuelle polizeiliche Beratung erhalten Sie bei den (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen. Dort informieren Fachleute kostenlos und neutral über Sicherungsmaßnahmen. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über die Beratungsstellensuche unter: www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche

Weitere Informationen erhalten Sie auch in der Broschüre „Schlechte Geschäfte für Einbrecher – So sichern Sie Ihr Gewerbeobjekt“ des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) (abrufbar unter www.polizei-beratung.de).

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