MV ist Spitzenreiter bei Hilfsmittelverordnungen
Ob Hörgerät, Kompressionsstrümpfe oder Prothese, in keinem anderen Bundesland wurden im Jahr 2017 mehr medizinische Hilfsmittel verordnet als in Mecklenburg-Vorpommern. Auf 100 Versicherte kommen im Nordosten 88 Hilfsmittelverordnungen. Die Hilfsmittelquote liegt hierzulande zehn Prozent über dem Bundesschnitt. Das geht aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreports der BARMER hervor.
„Hilfsmittel können dabei helfen, vorübergehende oder dauerhafte Beschwerden auszugleichen oder auch diesen vorzubeugen und den Alltag zu erleichtern“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Jeder Vierte (26,2 Prozent) ist auf eine Gehhilfe, orthopädische Schuhe oder ein anderes unterstützendes Mittel angewiesen.
Auch die Kosten für Hilfsmittel sind im Nordosten überdurchschnittlich hoch. 110,89 Euro je Versicherten wurden 2017 in Mecklenburg-Vorpommern ausgegeben. Spitzenreiter ist hier Thüringen mit über 114 Euro je Versicherten. Der Bundesschnitt liegt bei rund 106 Euro. Insgesamt sind die Hilfsmittelausgaben von 2015 bis 2017 um 12,1 Prozent auf zuletzt 1,05 Milliarden gestiegen und werden in Zukunft weiter steigen.
Grund dafür könne der demographische Wandel sein. „Aus den Zahlen zu folgern, dass die Menschen in unserem Bundesland älter und kränker und infolgedessen mehr auf Hilfsmittel angewiesen sind, greift sicherlich zu kurz“, streicht Henning Kutzbach heraus. Gutachten belegen, dass die Regelversorgung in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt sehr teuer sei.
Versicherte finden im Hilfsmittelverzeichnis eine Auflistung derjenigen Hilfsmittel, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.