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MV: Stärkere Berufsorientierung an Regionalen Schulen

Schüler an Regionalen Schulen und Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern sammeln ab dem kommenden Schuljahr mehr praktische Erfahrungen in Betrieben, Unternehmen und Einrichtungen. Das neue Konzept zur Beruflichen Orientierung sieht einen Praxislerntag vor, der Einblicke in möglichst drei Berufsfelder fördert. Der Praxislerntag findet im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 oder in der Jahrgangsstufe 9 statt. Er hat einen Umfang von vier bis sechs Unterrichtsstunden pro Woche. Der Praxislerntag ist neben dem 25-tägigen Betriebspraktikum, regionalen Berufsmessen, Projekttagen ab der ersten Klasse und zusätzlichen Stunden für Berufliche Orientierung ein weiteres Angebot, um Schülerinnen und Schüler noch besser auf die Berufswahl vorzubereiten.

MV-Bildungsministerin Simone Oldenburg: „In Mecklenburg-Vorpommern beenden immer noch zu viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Zu viele wechseln den Ausbildungsplatz oder beenden ihre Ausbildung ohne Abschluss. Die Unternehmen kämpfen mit einem großen Fachkräftemangel. Beim Praxislerntag gewinnen Schüler einen Einblick in verschiedene Berufe und verknüpfen das Gelernte in der Schule mit ihren Praxiserfahrungen. Das steigert die Lernmotivation. Viele Schulen haben mit dem Praxislernen gute Erfahrungen gemacht. Wir haben uns entschlossen, den Praxislerntag in das Konzept zur Beruflichen Orientierung aufzunehmen, das ab dem kommenden Schuljahr für alle Schulen verbindlich ist. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler noch gezielter den Beruf ergreifen, der am besten ihren Neigungen entspricht.“

„Türöffner in die Arbeitswelt“

Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern: „Die IHKs im Land unterstützen den Praxislerntag ausdrücklich als Schlüssel zur erfolgreichen Berufsorientierung. Nur wer praktische Erfahrungen sammelt, kann fundierte Entscheidungen für die eigene Zukunft treffen. Der Praxislerntag hilft dabei, Berufe realistisch kennenzulernen und persönliche Stärken zu entdecken. Zudem sind diese Angebote der Berufsorientierung ein entscheidender Türöffner in die Arbeitswelt: Laut unserer aktuellen IHK-Ausbildungsumfrage finden ca. 50 Prozent der Schüler ihren Ausbildungsplatz und ihren Ausbildungsbetrieb über Praktika – damit sind Praktika das wirksamste Instrument der Berufsorientierung. Die IHKs im Land bieten deshalb den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Angebote für Praxislerntage unkompliziert zu registrieren. Diese Angebote stellen wir den Schulen bedarfsgenau zur Verfügung – so wird der Praxislerntag für alle Seiten ein Gewinn. Informationen finden Betriebe auf den Internetseiten ihrer IHKs.“

Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV: „Nur wenn die Jugendlichen frühzeitig Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder erhalten, eigene Fertigkeiten in der Praxis testen und Betriebsabläufe kennenlernen, können sie nachhaltige Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen. Das Handwerk bietet jungen Menschen mit 130 Berufen vielfältige und zukunftssichere Karrierewege in der Region – diese Potenziale gilt es nun gemeinsam mit den Unternehmen sicht- und erlebbar zu machen.“

In Regionen, in denen nicht alle Schüler für das Praxislernen einen Betrieb, ein Unternehmen oder eine Einrichtung besuchen können, sind abweichende Varianten für das Praxislernen möglich. Außerschulische Partner können in der Schule Angebote unterbreiten. Das könnte zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit sein. Betriebsbesichtigungen im Klassenverband, Besuche der Handwerkerbildungszentren, der Handwerkerschule oder der Bildungsträger der Industrie- und Handwerkskammern sind ebenfalls möglich.

Nach einer Umfrage der Staatlichen Schulämter planen 13 der 170 Regionalen Schulen und Gesamtschulen im kommenden Schuljahr, den Praxislerntag im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 durchzuführen. An allen anderen Schulen findet der Praxislerntag in der Jahrgangstufe 9 statt.

In jeder Schule gibt es ab dem Schuljahr 2025/2026 eine beauftragte Lehrkraft für Berufliche Orientierung, die für die Umsetzung der Angebote an der jeweiligen Schule verantwortlich ist. Dafür erhält die Lehrkraft wöchentlich eine Anrechnungsstunde und unterrichtet somit weniger. Um die Schüler beim Praxislernen zu begleiten, erhalten die Lehrkräfte weitere vier Stunden während des Zeitraums der Praxislerntage.

1 Gedanke zu „MV: Stärkere Berufsorientierung an Regionalen Schulen“

  1. Hatten wir alles schon mal. UTP- Unterricht hieß es damals. War ne gute Sache. Hoffentlich sind die Betriebe gut vorbereitet und die gesetzlichen Vorgaben nicht so geschnürt, dass die Schüler wenig Auswahl haben.

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