30 Jahre Leerstand: Gutshaus Kargow soll versteigert werden
Bekommt die Nationalparkgemeinde Kargow 33 Jahre nach der Wende nun doch noch ein saniertes Gutshaus? Jedenfalls sollen sich die Eigentumsverhältnisse am 23. September eventuell ändern. Das immer noch denkmalgeschützte, aber über die Jahre leider sehr in Mitleidenschaft gezogene Gebäude aus dem Jahr 1866 wird in Berlin von der Deutschen Grundstücksauktionen AG versteigert.
Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ wird das fast 4000 Quadratmeter große Grundstück am Dorfteich für mindestens 68 000 Euro aufgerufen. Das Haus verfügt über 28 Räume, darunter einen großen Saal. Beobachter sind aber skeptisch, ob jemand im Augenblick soviel Geld für ein solches Gebäude ausgibt. Denn Dach und Verkleidung sind unter anderem aus Asbest, das inzwischen teuer entsorgt werden muss.
Doch ein Gutes gibt es zu konstatieren, das Dach hat über die Jahre wohl dicht gehalten. Und über vier echte Kachelöfen verfügt das Haus auch noch – damit dürfte das Erdgasproblem auch kein Problem sein.
Dort, wo das Gutshaus steht, gab es vorher schon zwei Vorgängerbauten. Doch beide brannten nieder: 1789 und 1865. Dann ließ der letzte Gutsbesitzer – Carl Julius Neumann – 1866 das jetzige Haus errichten, das im Zuge der Bodenreform nach 1945 enteignet wurde.
Nach 1990 hatte die Gemeinde das Haus an einen Privatmann aus Berlin verkauft, der zwar viele Pläne hatte, die aber nie zum Tragen kamen. Die Gemeinde wollte dort gern eine Nationalparkinformation zum Thema „Kraniche“ unterbringen. Das war aber immer wieder gescheitert. Deshalb wird aus Kargow am 23. September sicher mit Argusaugen nach Berlin geschaut.
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