Das Orkantief „Nadia“ am vergangenen Wochenende hat so einiges durcheinander gewirbelt. Zahlreiche Bäume stürzten um und versperrten zum Teil wichtige Bundes- und Landesstraßen. Viele Feuerwehren im Land waren stundenlang im Dauereinsatz. Was die Anwohner im Malchower Stadtteil Trostfeld aber am Montag zusehen bekamen, war für sie genauso schlimm: Auf mehreren Hektar Waldfläche lagen Berge von Plastikmüll. Darunter nicht nur PVC-Abfälle, sondern auch Papiere und Dokumente. „Der Wald sieht aus, als hätte hier eine Bombe eingeschlagen“, sagte Raik Köppe, der nur wenige hundert Meter entfernt wohnt. Immer wieder, so sagt er, fliegen Plastikmüll und Papiere von dem nahegelegenen Gelände des Müllverwerters Ziems in Richtung Wasser. So auch am Sonntag.
Auf dem Waldboden und hoch in den Bäumen – überall Folienreste, Papiere und Styroporfetzen. „Immer wenn Sturm ist, fliegen die Müllabfälle über das Feld in Richtung Wäldchen und Wasser“, sagt Köppe. Er geht hier mehrmals am Tag mit seinem Hund spazieren und sieht genau, was hier passiert oder eben nicht.
Der Stadt Malchow ist das Problem bekannt
Wir haben am Montag bei der Stadt Malchow nachgefragt und wollten wissen, ob die Verschmutzung der Stadt bekannt sei. Die Antwort erfolgte prompt, das genaue Ausmaß will man hier aber nicht kennen. In der Antwort heißt es schriftlich: „Aufgrund der grundsätzlichen Problematik wurden von der Firma bereits in der Vergangenheit größere bauliche Veränderungen vorgenommen, um so etwas zu verhindern und die Mitarbeiter laufen in solchen Fällen am Folgetag, um den Müll aufzusammeln“, so Renè Putzar, Bürgermeister der Stadt Malchow.
Auf den Fotos ist zu erkennen, wie weitreichend die Verschmutzung in dem kleinen Wäldchen tatsächlich ist. Die Aufnahmen wurden am Montag gegen 12 Uhr aufgenommen. Nur wenige Stunden später begannen die Aufräumarbeiten. Die Firma Ziems teilte uns am frühen Dienstagmorgen schriftlich mit, die Beseitigung der Folienreste sei abgeschlossen.
Seit Dienstag stürmt es aber wieder ununterbrochen. Heute, zwei Tage später liegen erneut PVC-Reste und Folienfetzen im Wäldchen. „Es ist zwar nicht ganz so schlimm wie am Wochenende, aber das kann ja kein Zustand sein“, so Köppe. Die vom Bürgermeister angesprochenen baulichen Veränderungen innerhalb der Firma Ziems-Recycling haben offenbar nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Die Anwohner im Trostfeld werden in den nächsten Tagen aber noch genauer hinsehen.