Nach spektakulärer Suche: Prozess gegen Axt-Mann
Im Zusammenhang mit einem spektakulären Polizeieinsatz in Neubrandenburg beginnt am morgigen Dienstag die juristische Aufarbeitung des sogenannten Axt-Falles aus dem September. Vor dem Landgericht Neubrandenburg muss sich ein 43 Jahre alter Mann aus Syrien verantworten. Ihm wird versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der Beschuldigte war zur Tatzeit ohne festen Wohnsitz und soll am 9. September zu einer Wohnung in sogenannten Vogelviertel gegangen sein, in dem eine Frau und der 25-jährige Geschädigte wohnten.
Er soll sofort dem Öffnen der Tür auf den 25-Jährigen, der ebenfalls aus Syrien stammt, eingeschlagen zu haben, um diesen zu töten. Warum ist bisher nicht klar. Dieser konnte aber seine Arme hochreißen und die Attacken abwehren, wurde dabei jedoch an den Armen verletzt. der Täter floh.
Der Fall hatte in Neubrandenburg für viel Aufsehen gesorgt, weil der Verdächtige nach der Attacke an einem Freitagnachmittag noch mit der Axt und einem Rad durch Neubrandenburg gefahren war. Da die Polizei nicht wusste, ob von dem Mann weiterhin Gefahr ausgeht, warnte sie öffentlich vor dem Flüchtigen mit der Axt. „Die Gefährdungslage ist hoch“, sagte eine Polizeisprecherin.
Auch Spezialeinsatzkräfte wurden angefordert. Mehrere Hubschrauber waren damals im Einsatz. Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder von der Schule abzuholen.
Der 43-Jährige wurde mehrere Stunden später im benachbarten Reitbahnviertel widerstandslos festgenommen. Er sitzt seither in Untersuchungshaft und soll die Vorwürfe laut Staatsanwaltschaft bisher bestritten haben, weshalb wohl mehrere Zeugen vor Gericht aussagen müssen.
Für den Prozess sind deshalb vier Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil soll wohl am 2. März fallen.