Einem inzwischen 42 Jahre alten Malchiner, der zusammen mit seinem Sohn einen Nachbarn brutal misshandelt und umgebracht hat (WsM berichtete), droht nun eine deutlich längere Freiheitsstrafe. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Gerichtskreisen erfuhr, wird sich der 42-Jährige noch einmal vor dem Landgericht in Neubrandenburg verantworten müssen. Der Bundesgerichtshof hat einer Revision der Staatsanwaltschaft, die eine fast doppelt so hohe Haftstrafe für den Mann verlangt hatte, stattgegeben.
Der Fall von Ende Juni 2019, als es eine Grillfeier im Hof des Wohnhauses in Malchin gab, gilt als eines der schwersten Verbrechen an der Mecklenburgischen Seenplatte. Der Vater hatte vor Gericht geschwiegen, der Sohn – der wohl auch unter dem Druck des Vaters gehandelt hatte – hatte ein Geständnis abgelegt.
Das 61 Jahre alte Opfer, ein Nachbar, hatte sich damals mehrfach über “die Gören” beschwert, die großen Krach machten. Der Vater hatte anfangs versucht, den Nachbarn zum Grillen einzuladen und dadurch zu beruhigen. Das klappte aber nicht, als der Mann ebenfalls angetrunken weiter moserte, schlug er zu.
Dem Mann seien “die Sicherungen durchgebrannt”, sagte die Richterin damals. Der Vater trat gegen den Stuhl, auf dem das Opfer saß. Dann wurde der Mann derart geschlagen, dass sein Kehlkopf brach. Danach kam der Sohn zum Grillplatz, kniete sich auf das bewusstlose Opfer und drückte ihm eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche in den Mund. Damit wollte der 18-Jährige damals die Gewalttat seines Vaters verdecken – ein Mordmerkmal, wie die Richterin erklärte.
Der Sohn wurde wegen Mordes nach Jugendstrafrecht zu vier Jahre und neun Monaten Haft verurteilt, was nun auch rechtskräftig ist. Der Vater bekam wegen “Totschlags im minderschweren Fall” und “Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ fünf Jahren und neun Monate Haft. Für ihn hatte die Staatsanwaltschaft sogar neuneinhalb Jahre Freiheitsstrafe gefordert. Das soll nun noch einmal überprüft werden.
Der Malchiner war damals “alkoholisch vollkommen enthemmt”, hieß es. Er hatte auch noch mindestens ein Auto demoliert und Polizisten mit einer Schaufel und einem Fleischerbeil bedroht, bevor ihn Warnschüsse stoppten.








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