Neubrandenburg jetzt Mitglied im weltweit größten Städtenetzwerk zum Klimaschutz

10. Februar 2022

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg ist Mitglied im Klima-Bündnis der europäischen Städte mit den indigenen Völkern der Regenwälder. Mit einer Urkunde des Bündnisses wurde dies in dieser Woche besiegelt. Somit hat sich die Vier-Tore-Stadt auf die Fahnen geschrieben, „sich für lokalen Klimaschutz einzusetzen sowie Klimawandelanpassung mit globaler Verantwortung in der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu verknüpfen“, heißt es in der Beitrittserklärung. Für Neubrandenburg bedeutet dies, darauf hinzuarbeiten 2050 als klimaneutrale Kommune zu gelten.

Dabei fängt die Vier-Tore-Stadt nicht bei Null an. Energetische Sanierungen von Gebäuden, Prüfung klimarelevanter Beschlussvorlagen, klimaangepasste Stadtentwicklung sowie Modernisierung von Grünflächen: In Neubrandenburg hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert.

In Zahlen: Bei einer angestrebten Einwohnerzahl von 70.000 würde bereits jetzt auf jeden Bürger ein Baum kommen. Mit dem 2019 von der Stadtvertretung verabschiedeten Beschluss zur Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzept hat sich die Stadt das anspruchsvolle Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen, allen voran Kohlendioxid (CO2) im Vergleich zu 1990 um 95 Prozent bis 2050 zu senken. Das wären Einsparungen von rund 1 Million Tonnen CO2.

„Mehr als 1.800 Städte, Kreise und Gemeinden sowie Bundesländer und Provinzen, NGOs und andere Organisationen in ganz Europa bilden das Netzwerk – gemessen an der Mitgliederzahl, ist es das weltweit größte Städtenetzwerk, das lokale Maßnahmen für den globalen Klimaschutz ergreift“, ist auf der Internetseite zu lesen.

Neben der Vier-Tore-Stadt stehen aus Mecklenburg-Vorpommern noch Barth, das Ostseebad Heringsdorf, Rostock, Schwerin und Stralsund auf die Liste der Mitglieder des Klima-Bündnisses. Das Klima-Bündnis (www.klimabuendnis.org/home.html) wurde seit seiner Gründung im Jahr 1990 zu einer starken Gemeinschaft im Kampf für Klimaschutz und Anpassungsstrategien.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Neubrandenburg wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert und schafft für die Stadt die Grundlage, Kompetenzen zu bündeln, Aktivitäten im Klimaschutz in gemeinschaftlichen Initiativen zu organisieren bzw. zu optimieren. Dem Klimaschutzmanager wurde die Verantwortung für die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes übertragen. Mit der Erarbeitung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes hat die Stadt Neubrandenburg ihr Engagement, globale Verantwortung im Klimaschutz auf lokaler Ebene umzusetzen, unterstrichen.

Foto: Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg


Eine Antwort zu “Neubrandenburg jetzt Mitglied im weltweit größten Städtenetzwerk zum Klimaschutz”

  1. Norbert Schröder, Damerow sagt:

    Das ist ja alles sehr schön, nur müssen wir auch schnellstens wiederbeleben, was durch mangelnden Sachverstand vernichtet wurde und für das Klima sehr von Bedeutung ist. Unsere Schilfgürtel (in Mecklenburg Rohr genannt) sind zu ca. 90% verschwunden. Weil sie- was sie über Jahrhunderte schuf- nicht mehr geschnitten werden durften. Der einjährige, oberirdische Teil der Pflanze türmte sie über Jahre auf und erstickte die Pflanzen. Der Wurzelstock, gut einen Meter im Erdboden stark, verfaulte und bildet heute einen riesigen Methan- Speicher. Dabei bindet gerade diese Pflanze riesige Mengen an Co2 und hält es fest gebunden. Als Rohstoff im Baugewerbe (Dächer, Dämmung, Rohr-Matten) und wertvoller Rohstoff für Zellstoff und Papier über lange Zeit sehr geschätzt. Weiter müssen wir endlich mit dem Insektentöten aufhören, aufhören, jede Fläche zu mähen, unsere Wiesengräben nahezu jährlich auszubaggern. Insekten durchlaufen oft ein teilweise mehrjähriges Larvenstadium im Wasser, überleben den Bagger jedoch nicht. Das Thema geht noch weiter, zu weit um hier alles nennen zu können. Werden wir doch endlich vernünftiger!