Notarztsystem an der Müritz nicht akut gefährdet

1. September 2016

NotarztAuch wenn es jetzt nicht mehr erlaubt ist, Notärzte auf Honorarbasis zu beschäftigen, ist die Notarztversorgung in der Müritz-Region auch künftig gut abgesichert. Das bestätigte der Geschäftsführer des DRK -Kreisverbandes Mecklenburgische Seenplatte, Uwe Jahn, auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer. “
Niemand muss sich nach der Gerichtsentscheidung Sorgen machen, dass plötzlich kein Notarzt mehr kommt, wenn er gebraucht wird“, so Jahn. Immerhin arbeiten 80 Prozent der Notärzte im Landkreis derzeit auf Honorarbasis.

Die Beschäftigung von Honorar-Notärzten auf Rettungswagen ist nach einem Urteil des Bundessozialgerichtes künftig nicht mehr möglich. Die dortigen Richter bestätigten ein Urteil des Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern, das die Beschäftigung als Scheinselbstständigkeit eingestuft hatte. Seinerzeit ging es um einen Krankenhaus-Arzt, der auf Honorarbasis für den DRK-Rettungsdienst in der Mecklenburgischen-Seenplatte tätig war.

JahnDas heißt also, dass die Notärzte künftig sozialversicherungspflichtig angestellt werden müssen. Ob dass allerdings alle möchten, bezweifelt Uwe Jahn. „Bei uns arbeiten vier Kategorien Notärzte: Niedergelassene Mediziner, die das in ihrer Freizeit machen, Krankenhaus-Ärzte, die in ihrer Freizeit noch Notarzt fahren, reine freiberufliche Notärzte, die meistens von einem Ort zum anderen fahren, um dort zu arbeiten, und die fest angestellten Notärzte. Davon gibt es aber nur sehr wenig. Nicht weil wir nicht fest anstellen wollen, sondern weil es zu wenige gibt“, erklärt Geschäftsführer Jahn.

Er können sich vorstellen, dass die „Freiberufler“ jetzt in die Bundesländern gehen, in denen sie auch weiterhin auf Honorarbasis arbeiten können, und bei den Krankenhaus-Ärzten werde eine feste Anstellung ebenfalls nicht so einfach.
Dennoch ist sich Uwe Jahn sicher: „Wir kriegen das geregelt. Unser System bricht ja jetzt nicht von einem Tag auf den anderen zusammen.“

 


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