Ominöse Mails an Unternehmen der Müritz-Region

1. November 2023

In den vergangenen Tagen und Wochen haben zahlreiche Unternehmen der Müritz-Region verschiedene Mails erhalten, in denen für Lehrbücher für das Projekt „Schutz für Kinder“ aufgerufen wird. Angeblich sollen mit Lehrbüchern zur Verkehrserziehung Schulen und Kindergärten in Waren ausgestattet werden. 300 solcher Bücher möchte man an die Einrichtungen „verschenken“. Die Sponsoren sollen pro Buch 19,90 Euro bezahlen und dürften sich dafür mit ihrem Logo auf den Büchern verewigen. Doch in der Stadt weiß niemand von solchen Büchern. Sie seien weder bestellt noch gewünscht.

Denn Bücher zur Verkehrserziehung werden den Mädchen und Jungen in den Kitas und Schulen schon immer kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür braucht es keine Sponsoren, die knapp 20 Euro für ein Buch zahlen.

„Mit der Unterstützung von Ihnen können wir den Einrichtungen, in 17192 Waren (Müritz), unsere Lehrbücher kostenfrei als Geschenk zukommen lassen. Damit wir diese ausstatten können, benötigen wir ca.300 Lehrbücher. Als Dankeschön, dass Sie die Zukunft der Kinder sichern, möchten wir Ihr Unternehmen unterstützen, indem wir jedes von Ihnen unterstützte Lehrbuch mit Ihrem Firmenlogo versehen. Ebenso wird Ihre Website mit Ihrem Firmenlogo auf unserer Homepage als Sponsor verlinkt“, heißt es in der Mail, die „Wir sind Müritzer“ vorliegt.

Und dann geht’s ans Herz: „Mit wie vielen Lehrbüchern Sie unser Projekt und somit die Kinder einmalig unterstützen möchten, ist selbstverständlich ganz Ihrem Herzen und Ihrem Budget überlassen.“

Selbstverständlich könne man die „Unterstützung“ als Betriebsausgabe von den Steuern absetzen. Der Kostenpunkt für ein Lehrbuch betrage 19,90 Euro. „Werden auch Sie ein Unterstützer und sichern Sie die Zukunft der Kinder!“, fordern die Absender mit Firmenadressen in Deutschland und Österreich. Doch die Sponsoren sollen wohl eher die Konten des Absenders sichern…

Bei der Stadt Waren ist das Projekt jedenfalls nicht bekannt und auch nicht, dass Schulen oder Kitas in Sachen Verkehrserziehung diese Unterstützung nötig hätten. Auch eine Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bei einigen Einrichtungen hat bestätigt: Diese Bücher wurden weder bestellt noch braucht man sie.

Im Netz finden sich dann auch einige Warnungen von Gemeinden, in denen die Mails ebenfalls aufgetaucht sind. Also, wer diese unerwünschte Werbemail, auch Spam genannt, erhält, drückt am besten Papierkorb-Button.


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