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Proteste nach Schließungsankündigung für Klinikum Wittstock

Diese Entscheidung hat in dieser Woche für großes Entsetzen in Wittstock und Umgebung gesorgt: Die KMG Kliniken AG  kündigte an, den Krankenhaus-Standort in Wittstock/Dosse zu schließen. Die Aktiengesellschaft nennt es „Neustrukturierung“ und begründet den Schritt mit der Krankenhausreform, Wittstocks Bürgermeister Philipp Wacker spricht von einem gravierenden negativen Einschnitt mit weitreichenden Folgen für die Bevölkerung, die Infrastruktur und das gesamte medizinische Versorgungssystem der Region. Die beabsichtigte Schließung des Wittstocker Klinikums wird auch Auswirkungen auf unsere Region haben. Denn dort arbeiten zum einen zahlreiche Einwohner der Müritz-Region, zum anderen werden in Wittstock viele Patienten, vor allem aus der südlichen Müritz-Region, behandelt. Am Donnerstagabend gab es bereits eine Protestaktion und ein Bürgerforum, außerdem läuft eine Petition gegen die Schließung. 

„Wir sind mit der Schließung des Standortes nicht einverstanden, insbesondere der Verlust der Herzversorgung und der Notfallambulanz sind absolut inakzeptabel. Die Folgen sind für die Patienten lange Anfahrtswege zu anderen Kliniken und generell die Schwächung des ländlichen Raumes. Dem entgegen steht die Aussage des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, der im Jahr 2023 in der Wittstocker Stadthalle verkündet hat, dass ‚alle Krankenhausstandorte erhalten bleiben sollen‘. Da sich dies nun offenbar anders darstellt, fordern wir eine verbindliche Aussage der Landesregierung, wie diese mit der aktuellen Situation umzugehen gedenkt.“, so der Bürgermeister der 14 000-Einwohner-Stadt.

Laut einer Mitteilung der KMG Kliniken AG stelle das neue Krankenhausversorgungsgesetz neue Mindestanforderungen an ein Krankenhaus, die nun nach und nach umgesetzt werden müssten. Erfüllte ein Krankenhaus diese Voraussetzungen und Bedingungen nicht, dürfe es diese Leistungen ab dem 1. Januar 2027 nicht mehr erbringen.

Das KMG Klinikum Nordbrandenburg bestehe aus den drei Standorten Kyritz, Pritzwalk und Wittstock. Mit lediglich zwei Fachabteilungen aus dem Bereich der Inneren Medizin – der Kardiologie und der Gastroenterologie – erfülle der Standort Wittstock ab dem 1. Januar 2027 die erforderlichen strukturellen Voraussetzungen nicht mehr. Da diese Leistungen jedoch unverzichtbar für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Region seien, sollen sie zukünftig – ab Ende 2026 – am Standort Pritzwalk des KMG Klinikums Nordbrandenburg erbracht werden, also rund 24 Kilometer entfernt. Der Standort Pritzwalk werde erweitert, die Klinik für Geriatrie an den Standort Kyritz verlegt werden.

Die Zusammenlegung von Kardiologie und die Gastroenterologie am Standort Pritzwalk bringe nach Meinung der KMG Kliniken AG sogar Vorteile. Bislang sei bei komplexen Fällen, die der Mitbehandlung durch einen anderen – zum Beispiel chirurgischen – Fachbereich bedürfen, eine Verlegung zwischen den Standorten Wittstock und Pritzwalk notwendig. Mit der Neustrukturierung verkürzten sich die Wege. 

Die jetzigen Mitarbeiter des Wittstocker Klinikums sollen weiterbeschäftigt werden. Für die Beschäftigten und auch die Einwohner von Wittstock und Umgebung klingen diese Worte eher höhnisch.

„Das Krankenhaus Wittstock/Dosse ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung – besonders für ältere Menschen, Familien, Notfälle und chronisch Erkrankte. In einer Flächenregion wie unserer ist die nächste Klinik oft viele Kilometer entfernt. Eine Schließung bedeutet längere Wege, höhere Risiken – und im Ernstfall: verlorene Zeit, die Leben kosten kann. Die Reform darf nicht zur Ausdünnung der Versorgung im ländlichen Raum führen. Wir verstehen: Qualität ist wichtig. Aber Qualität darf nicht mit Zentralisierung gleichgesetzt werden. Vielmehr braucht es faire Investitionen, bessere Finanzierung und Unterstützung – auch für kleinere Krankenhäuser, die mit Herzblut für die Menschen da sind“, heißt es in einer Petition, die man hier findet und unterzeichnen kann: https://chng.it/Hfnxn8m2GJ

9 Gedanken zu „Proteste nach Schließungsankündigung für Klinikum Wittstock“

  1. Dieses Krankenhaus zu schließen ist wirklich eine Katastrophe für die Region. Nicht alle Menschen die Hilfe brauchen haben die Möglichkeit verkehrstechnisch und auch finanziell dorthin zu gelangen. Wer bloss bestimmt hier immer wieder über das Wohl und Wehe von diesen betroffenen Menschen.

    1. Lauterbach, SPD, der diese „Krankenhausreform“ mit den linken Mehrheiten inkl. CDU in ein Gesetz gegossen hat.
      Bundesgesundheitsministerium aktuell:
      Nina Warken, nach Lauterbach und Spahn.
      Wer ändert das nicht? Merz-CDU mit 13%Patei SPD und Wirtschaftsminister Klingbeil, SPD.
      Wer führt die Landesgeschäfte in MV und Brandenburg?
      Frau Schwesig SPD mit Frau Oldenburg LINKE in MV, Gesundheitsministerium: Frau Drese SPD
      Und
      Herr Woidke SPD, mit Robert Crumbach BSW,
      zweitstärkste Partei in Brandenburg ist die AfD.
      Gesundheitsministerium: Frau Britta Müller bis 2024 SPD.
      Wer stimmt geschlossen gegen die AfD? SPD, BSW und CDU.

      Wer wählt die?

      BÜRGER.

      Wer lässt sich das noch immer gefallen?

      BÜRGER.

      Noch Fragen?

      By the way, vorletzten Montag musste ich auf einer Behandlungsliege im KH nächtigen, dankenswerterweise nicht im Foyer oder auf der Strasse, weil ich als Notfall Abends nach 20:00 ins KH musste. Nach Einschätzung vom Bereitschaftsdienst unter 116117.
      Nachts fahren keine Busse, die Haltestelle hätte ich gar nicht erreicht, Taxis auch nicht und Krankentransporte fahren ab 22:00 bis 7:00 auch nicht.
      Nachbarn etc. Nachts herumjagen war nicht möglich.
      So wurde mir eine Liege in einer Art Neben-Abstell-, Ausweichraum geboten, um bis 7:00 zu warten.
      Kein Einzelfall!!!
      Und nur EINE Story zur „gesicherten“ med. Versorgung.

      Ich habe eine Mail mit grossen Verteiler an etliche Adressen in der LK-Verwaltung, Mandatsträger, Verwaltung, Kreistag usw verschickt, mit belegten Vorkommnissen, mit dem Vorschlag ein BÜRGERSYMPOSIUM einzuberufen, die Wirklichkeit, der Politik gegenüber zu stellen.
      Bisher keine Rückmeldung.

  2. Jeder der sich gegen die Schließung aufregt, hat immer noch nicht kapiert, dass er im Kapitalismus angekommen ist . Es geht nur um Gewinnmaximierung… ist das nicht möglich, wird einfach wegrationalisiert. So lange das Gesundheitswesen nur den Allgemeinwohl verpflichtet ist, werden immer wieder Krankenhäuser,Kliniken, Arztpraxen geschlossen

  3. Wer dies bestimmt? Die lieben Politiker. Macht Euch doch mal schlau über die neue Krankenhausreform. Dann könnt Ihr schimpfen. Die Entscheidung der KMG resultiert daraus. Das macht der Konzern nicht aus Langweile, sondern weil es keine andere Möglichkeit gibt, um damit umzugehen. Das Schlimme daran ist, das ist erst der Anfang. Da werden weitere Kliniken folgen.

  4. Das muss man doch verstehen, wir müssen kriegsfähig werden.
    Frieden brauchen wir nicht und Gesundheitsversorgung auch nicht.

  5. musste im Frühjahr zur Notaufnahme gegen 10 uhr angekommen und wurde um 10 ,30 Uhr aufgerufen aber nicht zum Arzt es war eine Krankenschwester die nur meine Krankenkassenkarte durchziehen wollte und die Personalien abfragte . Einen Arzt habe ich erst um 20 Uhr gesehen .

  6. Francke, Martina

    Zum Thema Arzt erst um 20 Uhr gesehen Glauben sie ernsthaft, das ist in Pritzwalk anders, da irren sie. Die Kardiologen in Wittstock sind gute Ärzte und arbeiten, so wie das gesamte Personal, am Limit. Es ist ein Schritt in die falsche Richtung, dieses Krankenhaus zu schließen.

  7. Francke, Martina

    Die Krankenhäuser Kyritz,Pritzwalk und Wittstock gehören zur KMG. Also ein Unternehmen mit 3 Standorten, warum also muss Wittstock geschlossen werden. Im Prinzip sind die drei Häuser ein Haus. In Wittstock besteht eine laufende Kardiologie, in Pritzwalk muss gebaut werden. Wieder Ausgaben und dann wird wieder gemeckert, weil Krankenkassenbeiträge steigen und weiteres. Ich kann dieser Logik nicht folgen.

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