Rathaussanierung: Nochmal 1,7 Millionen Euro mehr
Das größte Rathaus an der Mecklenburgischen Seenplatte wird bei seiner grundlegenden Plattenbau-Sanierung nun doch noch etwas teurer. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ rechnet die Stadt Neubrandenburg nun mit rund 23 Millionen Euro, die für die „energetische Sanierung“ des Gebäudekomplexes am Friedrich-Engels-Ring fällig werden. Davon entfallen knapp 20 Millionen Euro auf Förderung von Land und Bund, wie für Städtbauprojekte zum Beispiel. Zum Baubeginn 2019 sollte das Ganze 18,4 Millionen Euro kosten. Bei Planungsbeginn 2014 war sogar noch mit „nur“ 14,5 Millionen Euro gerechnet worden.
Allerdings hatte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) schon vor einem Jahr im Frühling von 21,2 Millionen Euro an Gesamtkosten gesprochen (WsM berichtete). Ein Grund waren neue Brandschutztüren.
Als Gründe für die erneute Kostensteigerung werden die höhere Energie- und Rohstoffkosten auf allen Ebenen, die auch die Materialherstellung schon verteuern, genannt. Außerdem mache sich die Inflation natürlich auch bemerkbar.
Der Gebäudekomplex, der am Ende der Einkaufsstraße Turmstraße steht, entstand Mitte der 1960er Jahre – Neubrandenburg war damals Sitz der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und des Rates des Bezirkes Neubrandenburg. Das ist schon etwas her. Nach 1990 zog das Rathaus ein, in einem Seitenflügel befindet sich jetzt das Kreisordnungsamt, unter anderem mit der Ausländerbehörde.
Die Schweriner Landesregierung kommt in Kürze ebenfalls in ganzer Stärke in die Vier-Tore-Stadt. Am Wochenende um den 1. Juli wird Neubrandenburg Ausrichter des MV-Tages. Aus diesem Anlass soll das weiß-rot-graue Rathaus feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Der gesamte Umzug aller ausgelagerten Ämter soll dann im Herbst 2023 geschafft sein.