Sanierte Stadthalle mit 42 Metern Spannweite wieder eröffnet

11. September 2023

Die Stadt Neubrandenburg hat ihre auch überregional bekannte Stadthalle saniert und so dem Architekten Ulrich Müther (1934-2007) und den damaligen Bauarbeitern ein Denkmal gesetzt. Mehr als 1500 Besucher ließen es sich am Wochenende nicht nehmen, durch die riesige 42 mal 42 Meter große Halle aus Beton-Hyparschalen zu spazieren. Dabei wurden auch die neuen Umkleidemöglichkeiten und sanitären Anlagen sowie die Frauenplastik im verglasten Innenhof bestaunt– und auch genutzt. Insgesamt drei Jahre hat die Stadthallensanierung gedauert.  

Der vorwiegend in Weiß und Grau gehaltene Bau im Kulturpark stammt aus dem Jahr 1969, als die DDR 20 Jahre alt wurde und Neubrandenburg noch Bezirksstadt war. Die Sanierung der Stadthalle kostete rund 6,6 Millionen Euro. Dazu kamen 3,8 Millionen Euro für einen modernen Funktionsanbau, wobei auch der Eingang insgesamt verlegt wurde.

Damit haben Neubrandenburg und die Mecklenburgische Seenplatte sogar zwei solcher Hyparschalen-Bauwerke des Binzer Baumeisters. In Neubrandenburg wurde auch die Katholische Kirche, die etwas versteckt im Heidmühlenweg liegt, einst von Müther entworfen und zu DDR-Zeiten gebaut. Sie hat dadurch ebenfalls eine solche weite Decke, wie die Christuskirche in Rostock.

Die Stadthalle soll weiter vor allem für Schul-und Vereinssport genutzt werden. Ab 2024 werden zudem auch wieder Messen, Konzerte und Festbälle – früher gab es hier auch Abibälle und Jugendweihefeiern – organisiert.

„Das ist nach meinem Wissen der einzige Hallenbau Müthers, der noch steht und über diese lange Zeit immer demselben Zweck diente – vor allem dem Sport“, hatte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) erklärt.

Mehr als 70 auffällige Betonbauten und Hyparschalenkonstruktionen hat Müther trotz seiner Probleme mit der DDR-Planwirtschaft im In- und Ausland geschaffen. Nach 1990 wurde einige wenige zwar abgerissen, aber inzwischen sind die vielen Anderen anerkannte Denkmäler. Dazu gehören anderem der Warnemünder Teepott, die Kuppel eines Planetariums in Berlin, ein Cafe in Templin sowie der Rettungsturm am Ostseestrand in Binz. 


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