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Seenplatte: Arbeitslosigkeit sinkt fünften Monat in Folge

Im Juli waren in der Mecklenburgischen Seenplatte 54 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Juni. Insgesamt 10.657. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres 253 Arbeitslose weniger. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis verzeichnet Röbel  mit nur 5,7 Prozent.  „Im Juli ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereits den fünften Monat in Folge gesunken, trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, einsetzender Sommerpause und nachlassender Dynamik im längerfristigen Vergleich. Vor allem die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt weiterhin hoch und führt zu Engpässen in einigen Berufen und Regionen“, so Arbeitsagenturchef Thomas Besse.

Besse erklärte, „dass die nachlassende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in der Region hauptsächlich auf die Folgen des Krieges in der Ukraine, die Inflation und den Problemen in den Lieferketten zurückzuführen ist.“ Zusätzlich machen sich Demografie und der Fachkräftemangel bemerkbar. Der Agenturchef nannte außerdem drei weitere Gründe für die nachlassende Dynamik, die für den Julimonat typisch sind: „Erstens ist der 30. Juni ein Kündigungstermin, an dem traditionell (befristete) Beschäftigungsverhältnisse enden. Zweitens laufen auch Ausbildungsverhältnisse aus, und viele junge Menschen beginnen erst nach den Sommerferien ihre berufliche Laufbahn. Drittens warten viele Unternehmen oft bis zum Ende der Sommerferien, bevor sie neue Mitarbeiter einstellen. All diese Faktoren tragen zur Situation auf dem Arbeitsmarkt in diesem Monat bei.“

„Optimistisch stimmt mich“, so Besse, „dass die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Vorjahresvergleich deutlich zurückgegangen ist.“ Insgesamt meldeten sich 235 oder 30 Prozent weniger Frauen und Männer arbeitslos. „Angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs um Fachkräfte halten die Betriebe ihr Personal“, weiß Besse. „Auf der anderen Seite hat die Zahl der Menschen die ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme eine Erwerbstätigkeit beenden konnten, um 41 oder 7 Prozent zugenommen.“

„Bedauerlich ist“ – sagte der Arbeitsmarktexperte – „dass die Zahl der Menschen, die in unserem Landkreis ein Jahr und länger arbeitslos sind – sogenannte Langzeitarbeitslose – im Vorjahresvergleich um 141 auf jetzt 4.660 gestiegen ist.“

Viele offene Stellen im Baugewerbe

Ein Großteil der langzeitarbeitslosen Menschen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist bereits viele Jahre arbeitslos: „Fast die Hälfte (41%) ist länger als drei Jahre ohne Arbeit. Viele von ihnen kämpfen mit gesundheitlichen oder anderen Herausforderungen. Diese Tatsache verdeutlicht, dass der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit auch in Zukunft eine zentrale Herausforderung darstellen wird.“

Für Besse steht außer Frage, „dass diese Herausforderung nur von allen Arbeitsmarktpartnern gemeinsam gemeistert werden kann.“

Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Juli (+31 oder +3% zum Vormonat) ist für Altersgruppe der unter 25-Jährigen jahreszeitlich typisch, da sich jedes Jahr im Juli viele junge Menschen nach Abschluss der Berufsausbildung oder der Schule vorübergehend arbeitslos melden. „Schon im Herbst wird sich ein deutlich verändertes Bild ergeben, insbesondere für die frisch ausgebildeten Fachkräfte, die aus verschiedenen Gründen nicht von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen wurden“, sagte Besse. Nach Einschätzung des Arbeitsmarktexperten liegt die Hauptursache dafür in der vorübergehenden „Sucharbeitslosigkeit“ junger Menschen, die ihre betriebliche oder schulische Ausbildung in den Sommermonaten abschließen und derzeit aktiv nach einer Stelle suchen. „Ob die Mehrzahl der frisch ausgebildeten Fachkräfte im Herbst vollwertig in ihr Berufsleben einsteigen kann, hängt von der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung ab.“

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Die Spanne der Veränderungen reicht von –5 Prozent bei Frauen bis +2 Prozent bei 15-bis unter 25-Jährigen.

Insgesamt 3.175 Personen erhielten im Juli Arbeitslosengeld, 219 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juli bei 14.788. Gegenüber Juli 2022 war dies ein Anstieg von 23 Personen.

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist auf 3.048 Stellen gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat (Juli 2022) bedeutet dies einen Rückgang von 288. Die Arbeitskraftnachfrage der Unternehmen lässt sich eindeutiger am Zugang an offenen gemeldeten Stellen ablesen: Im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang des Stellenzugangs um 107 – zum Vorjahresmonat ein Minus um 180.

Die größte Nachfrage gab es im Juni aus den Bereichen:  Baugewerbe 422 freie Stellen im Bestand; verarbeitendes Gewerbe (353); Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (341); Gesundheits- und Sozialwesen (317); sowie im Gastgewerbe (254).

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.

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