Das ist die Geschichte von Samsor Abdul. Er kam wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im März 2022 mit seiner Frau und der Tochter nach Deutschland. Neubrandenburg war ihm nicht unbekannt. Seine Eltern wohnen bereits seit zehn Jahren mit seinem Bruder in der Viertorestadt, und er war in dieser Zeit des öfteren in Neubrandenburg zu Besuch. Insofern war es nicht verwunderlich, dass er sich dort niederließ. Bevor er mit seiner Familie eine eigene Wohnung beziehen konnte, wohnte er auch etwa zwei Monate bei seinen Eltern.
In der Heimat hat er nach einem abgebrochenen Jurastudium ein Jahr lang in einem japanischen Restaurant in Kiew als Helfer in der Küche gearbeitet. Danach wechselte er in die Küche des Restaurants „Beluga“ in Kiew, arbeitete dort acht Jahre lang als Spezialitätenkoch und Sushimeister, bis er sich 2020 mit einem Lebensmittelgeschäft selbständig machte. Parallel zu seiner Selbständigkeit war er als Mediaplaner tätig und machte Werbung im Internet. Sein Lebensmittelgeschäft verkaufte Samsor Abdul noch vor Kriegsbeginn.
Nach seiner Einreise in Deutschland hat Samsor Abdul einen Integrationskurs und anschließend einen Sprachkurs besucht, denn die Kenntnis der deutschen Sprache ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sich hier in seiner neuen Heimat zu integrieren. Inzwischen hat er beim Bildungsträger „Genres“ die Sprachniveaus B1 und B2 erreicht und beherrscht die deutsche Sprache entsprechend gut.
Seit dem 1. Juni 2022 wurde der junge Mann vom Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte-Süd betreut und zeigte sich von Beginn an sehr motiviert. Er hat sich in dieser Zeit auch berufsfremd beworben, machte unter anderem ein Praktikum im KfZ-Bereich, das jedoch nicht zu einer Anstellung führte. Sogar die Eröffnung eines eigenen Sushi-Restaurants hat er in Erwägung gezogen, diesen Gedanken aber wieder verworfen, da die Rahmenbedingungen in Deutschland deutlich schwieriger sind als in seiner ukrainischen Heimat.
Das Vorhaben der GLOBUS Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG, in der Neubrandenburger Markthalle frische Sushi zum Kauf anzubieten, kam dihm da sehr gelegen, bringt er doch für diese Tätigkeit jahrelange Erfahrungen mit. Vom gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter des Landkreises erhielt er einen Vermittlungsvorschlag. Nach einem Vorstellungsgespräch wurden sich beide Seiten schnell einig und Samsor Abdul bekam zum 16. September 2024 einen Arbeitsvertrag für eine Vollzeitanstellung als Koch. Das Jobcenter unterstützte dieses Beschäftigungsverhältnis bis zum 15. November mit einem Eingliederungszuschuss finanziell, denn es galt, ihn in die besonderen Anforderungen des Arbeitgebers hinsichtlich der Sushizubereitung und des Verkaufs an der Sushibar einzuarbeiten. Die Einarbeitung erfolgte zu großen Teilen in der GLOBUS Markthalle in Braunschweig.
Inzwischen ist Samsor Abdul in der Neubrandenburger GLOBUS Markthalle beschäftigt und arbeitet seit Anfang Dezember an der neu eingerichteten Sushibar. Er fühlt sich gut dabei und ist bereits gut integriert. Seine Frau hat zurzeit einen Minijob. So genießt er die Zeit mit seiner Familie und gelegentlichen Treffen mit seinen Eltern, denn alle wohnen in der Oststadt.
so stellt man sich gelungene Einwanderung vor. Deutsch lernen, Arbeit suchen und sich selbst ernähren. Alles Gute für die Familie
Ich finde es ganz toll was er auf die Beine gestellt hat um da zu landen wo er heute ist .Da kann so mancher von lernen. Alles Liebe weiterhin.