Software-Probleme: Warten noch auf den Heizkostenzuschuss
Am 12. Juli, so die Ankündigung von MV-Innenminister Christian Pegel, sollte in Mecklenburg-Vorpommern die Auszahlung des Heizkostenzuschusses für anspruchsberechtigte Wohngeldempfänger im Land starten. „Die stark gestiegenen Energiekosten belasten einkommensschwächere Haushalte besonders stark. Der einmalige Heizkostenzuschuss soll diese finanziellen Lasten abfedern“, so der Minister.
Doch das hat nicht überall geklappt. Denn es gibt ein Software-Problem, wie die Stadt Waren auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bestätigte. Auch in Waren warten deshalb noch Haushalte auf den Zuschuss, was einige jetzt vor Probleme stellt, da inzwischen schon die ersten Abrechnungen mit Nachforderungen eingetrudelt sind.
Den Heizkostenzuschuss erhalten alle Personen, die vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 mindestens einen Monat Wohngeld bezogen haben. Er wird von Amts wegen ausgezahlt. Ein Antrag ist nicht erforderlich. Ein Einpersonenhaushalt erhält 270 Euro, ein Zweipersonenhaushalt 350 Euro und für jede weitere Person im Haushalt gibt es zusätzlich 70 Euro.
„Viele Mieter, die jetzt ihre Betriebskostenabrechnungen für das Vorjahr bekommen, sehen sich mit Nachzahlungen konfrontiert. Zugleich werden in vielen Fällen die monatlichen Vorauszahlungen angehoben. Auch Eigenheimbesitzer bekommen die gestiegenen Energiepreise unmittelbar zu spüren. Mir war deshalb wichtig, den einmaligen Heizkostenzuschuss so schnell wie möglich an die Wohngeldhaushalte auszuzahlen“, meinte Christian Pegel.
Bei „Wir sind Müritzer“ haben sich inzwischen Betroffene gemeldet, die immer noch auf den Zuschuss warten und jetzt sogar von der Warener Wohngeldstelle auf den September vertröstet wurden. „Wir haben unsere Abrechnung mit Nachzahlungen bekommen. Der versprochene Zuschuss kommt aber nicht. Wir haben keine Ahnung, wie wir das jetzt zahlen sollen“, so ein Betroffener.
Update des Programms im Laufe des Augustes
„Für die Auszahlung des Heizkostenzuschusses war ein Update des Software-Anbieters für die genutzte Fachanwendung nötig. Über diese Fachanwendung werden die Heizkostenzuschüsse direkt aus den Mitteln des Bundes an die Berechtigten ausgezahlt. Den Wohngeldstellen ist aufgefallen, dass nach dem Update nicht an allen Leistungsberechtigten der Heizkostenzuschuss überwiesen werden konnte. Nachdem der Softwareanbieter kontaktiert wurde, arbeitet er an der Problembehebung“, so die Stadt Waren auf Nachfrage. Das Problem betreffe alle Wohngeldstellen in MV, die dieses Programm nutzen. In der Stadt Waren konnten demzufolge 32 Haushaltsgemeinschaften noch keinen Zuschuss erhalten, 447 Berechtigte hätten das Geld bereits erhalten.
„Der Softwareanbieter hat ein Update für den Monat August zugesichert. Der Heizkostenzuschuss kann in den noch offenen Fällen dann mit dem Zahllauf Ende August überwiesen werden, so dass er ihnen bis zum 1. September zur Verfügung steht“, heißt es auf WsM-Nachfrage aus der Warener Stadtverwaltung.
Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den ersten Ländern, die den einmaligen Heizkostenzuschuss auszahlen. Von den Zahlungen profitieren besonders Rentner, denn sie stellen mehr als die Hälfte der Wohngeldbeziehenden im Land.
Das Heizkostenzuschussgesetz ist am 1. Juni 2022 in Kraft getreten. Neben den wohngeldbeziehenden Haushalten haben auch Studierende und Auszubildende, die in der vergangenen Heizperiode staatliche Förderungen wie BAföG bezogen haben, Anspruch auf den Heizkostenzuschuss. Die Zahlungen werden vollständig vom Bund getragen.