Ausstellung im Rathaussaal „Das Salz, das aus der Tiefe kam …“
In diesem Jahr feiert die Stadt Waren „10 Jahre Heilbad“. Doch was hat das Jubiläum mit dem Zeitalter der Trias vor über 200 Millionen Jahren zu tun? Wo befand sich unsere Region damals und wie sah es dafür hier aus? Wie entwickelte sich ein Ackerbürgerstädtchen zum beliebten Heilbad an der Müritz? Welche zukunftsweisende Technologie wurde deutschlandweit erstmals in Waren erprobt und wird bis heute erfolgreich eingesetzt? Wo findet die „Warener Thermalsole“ Anwendung und wofür wird sie eingesetzt?
In der Sonderausstellung „Das Salz, das aus der Tiefe kam …“, die seit heute im Warener Rathaussaal zu sehen ist, werden die Entstehung des ersten Geothermieheizwerkes in Deutschland, seine zukunftsweisende Bedeutung in der DDR und die Weiterentwicklung nach der Wende beleuchtet.
Wie funktioniert Geothermie? Die Technik und das in Waren angewendete Verfahren werden detailliert dargestellt. Bei den Erdbohrungen wird zudem ein bedeutendes Produkt gefördert – die „Warener Thermalsole“, die als ortsgebundenes Heilmittel die Grundlage für die Ernennung der Stadt Waren zum Heilbad bildete.
Zu den geologischen Grundlagen „unserer“ Geothermie zeigt die Ausstellung ein beeindruckendes Exponat – einen Originalbohrkern von der ersten Bohrung auf dem Papenberg von 1981. Deutlich erkennbar sind die Sandschichten, die am Ende der Trias (vor ca. 206 – 201 Mio. Jahre) abgelagert wurden und aus denen später das warme salzhaltige Thermalwasser gefördert wurde.
Die lange Tradition des Heilbads Waren als Erholungsort beginnt bereits im 19. Jahrhundert mit der Errichtung der ersten Badehäuser. Die saubere Luft und eine Vielzahl an Seen lockten immer mehr Gäste in die Stadt und Umgebung. Die Ausstellung beschreibt anschaulich die Entwicklung des Tourismus von den Anfängen bis zur heutigen Zeit.
Mit der Eröffnung des Kurzentrums Waren im Jahr 2012 wurden die Voraussetzungen für die Nutzung der Warener Thermalsole geschaffen. Mit einem Solegehalt von 16 Prozent wird die Warener Thermalsole hier unterstützend eingesetzt bei Erkrankungen der Atmungsorgane, der Haut und bei rheumatischen Beschwerden. Eine Vorstellung des Kurzentrums und der Vielzahl der möglichen Therapien rundet die Ausstellung ab.
Die Rückschau anlässlich des Jubiläums zeigt: Waren hat viel zu bieten – Natur pur, reizvolle Seen, unendliche Weite … und mit der erfolgreich eingesetzten Geothermie seit nun über 40 Jahren vielleicht auch eine Antwort auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
Die Sonderausstellung kann bis zum 30. September 2022 im Rathaussaal im Stadtgeschichtlichen Museum besucht werden.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9 bis 16 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 14 bis 17 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Bild oben: Erneuerung der Förderbohrung 1994 (Foto: Stadtwerke Waren)
Bild im Text: Originalbohrkern von der ersten Bohrung auf dem Papenberg von 1981 (Foto: Stadtgeschichtliches Museum Waren)
Foto unten: Thermalsoleschwimmbecken im Kurzentrum Waren (Foto: Kurzentrum Waren)